Aufstiegsplätze für Rot-Weiss Essen in Reichweite - Der "Hunger" ist da
Stand: 23.04.2024, 22:39 Uhr
Rot-Weiss Essen ist nach einer starken Serie in der 3. Liga wieder in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen. Am Mittwoch (19 Uhr) trifft RWE im Nachholspiel auf Tabellennachbar 1. FC Saarbrücken.
Von Jakob Halbfas
"Es ist die heiße Phase der Saison", sagte RWE-Trainer Christoph Dabrowski am Dienstag auf der Pressekonferenz. Nach dem 2:0-Erfolg bei Waldhof Mannheim am Sonntag und fünf Spielen in der Liga ohne Niederlage, mischt Rot-Weiss Essen wieder so richtig mit im Aufstiegsrennen.
Das letzte Nachholspiel in Liga drei
Dank einer ähnlichen Serie und zehn Punkten aus den letzten vier Spielen ist auch Gegner Saarbrücken wieder voll im Geschäft. Die Saarländer liegen in der Tabelle einen Punkt hinter Essen.
Für Saarbrücken ist das Spiel am Mittwoch eines von zahlreichen Nachholspielen - erst einmal aber das letzte. Auch vor knapp vier Wochen, als die Partie eigentlich stattfinden sollte, stand wieder einmal der Rasen im Ludwigsparkstadion im Fokus. Anders als zuvor stand er aber nicht unter Wasser, sondern sollte für das drei Tage später stattfindende Pokal-Halbfinale gegen Kaiserslautern geschont werden.
In Essen traf man mit dieser Begründung auf wenig Verständnis. RWE hatte durch die Verlegung und die Länderspielpause drei Wochen spielfrei und muss jetzt in der entscheidende Phase in der englischen Woche ran. "Wir waren nicht amüsiert darüber, dass das Spiel verlegt werden mussten", sagte Dabrowski.
Ausgangslage hat sich verändert
Auch wenn das Spiel weniger als vier Wochen später nachgeholt wird, haben sich die Vorzeichen komplett geändert. Dank schwächelnder Konkurrenz und der eigenen Punkteausbeute, hat man in Saarbrücken und in Essen wieder Aufstiegs-Euphorie entfacht. Anfang April sah das noch anders aus: Essen war mit acht Punkten Rückstand auf Münster Tabellensechster, Saarbrücken mit zwölf Punkten Rückstand nur Elfter.
"Da kommt ein schönes Brett auf uns zu. Wir haben aber eine geile Ausgangssituation", sagt Dabrowski. Während sich Saarbrücken nach einem unglücklichen 1:1 gegen 1860 München um eine noch bessere Ausgangssituation gebracht hat, könnte sie in Essen nach dem Sieg in Mannheim nicht besser sein.
Obuz und Sapina fehlen weiter
Trotz großer Personalsorgen (Topscorer Marvin Obuz, Kapitän Vinko Sapina und Lucas Brumme fehlten), erkämpfte sich RWE die wichtigen drei Punkte. Torwart Jakob Golz parierte alles, was auf sein Tor abgefeuert wurde - und das war nicht wenig. Ganze 33 Mal hatte Mannheim auf das Tor geschossen.
Und auch die, die sonst nicht gesetzt sind, warfen alles rein. "Da blüht mir das Herz als Trainer natürlich auf, wenn ich sehe wie die Jungs miteinander sind, was sie für eine Energie aufbauen", schwärmte Dabrowski. In Saarbrücken wird Obuz, der in dieser Saison mit seinen sieben Toren und 14 Vorlagen Dreh- und Angelpunkt im Essener Offensivspiel ist, weiter fehlen. Dabrowski hat ihn aber "noch nicht abgeschrieben in dieser Saison." Auch für Sapina kommt der Mittwoch zu früh: "Wir hoffen, dass er Sonntag fit ist."
"Ich spüre den Hunger"
In Saarbrücken brauche RWE "den Willen und die gleiche Bereitschaft wie Sonntag, egal mit welcher Mannschaft wir auf dem Platz stehen." Dabrowski glaubt an sein Team, das ist klar zu spüren. Den Glauben, was großes zu erreichen, erkennt Dabrowski auch bei seiner Mannschaft:
"Ich spüre bei den Jungs schon den Hunger, mehr erreichen zu wollen. Aber: Man macht einen Fehler, wenn man nur darüber redet. Man muss es machen. Es geht ums Machen, ums Tun. Den Einfluss haben wir mit unserer Leistung."
Die zählt dann am Mittwochabend im Saarland. Der Gewinner macht einen großen Schritt, überholt Dresden, lauert hinter Münster und darf weiter träumen. Träumen von einem Zweitliga-Comeback, nach dem man sich in Essen seit 18 Jahren sehnt.