Rot-Weiss Essens Trainer Christoph Dabrowski gibt Felix Götze Anweisungen.

Rot-Weiss Essen bastelt an einer Neuausrichtung

Stand: 10.10.2023, 14:53 Uhr

Rot-Weiss Essen hat in der 3. Liga zuletzt zwei Pleiten hinnehmen müssen - und reagiert mit Personalentscheidungen. Beim Derby in Dortmund soll nun die Wende eingeleitet werden.

Von Jörg Strohschein

Das Derby wird auf großer Bühne stattfinden: Die Zweitvertretung des BVB empfängt am Freitagabend (13.10.2023; 19 Uhr) den Nachbarn Rot-Weiss Essen im großen Dortmunder Stadion (Kapazität: 81.000 Zuschauer). Immer, wenn ein besonders großes Fan-Interesse oder Sicherheitsbedenken bestehen, zieht der BVB um.

Eigentlich trägt die U23 des BVB die Spiele der 3. Liga im unmittelbar angrenzenden Stadion Rote Erde aus, das rund 10.000 Zuschauern Platz bietet. Aber bei diesem Spiel - bei dem eine Fan-Freundschaft zwischen beiden Klubs besteht - wird es auch auf den Rängen voller als üblich werden, auch wenn die Dortmunder Fan-Szene ihr Team aus Protest aufgrund des Umzugs wohl nicht aktiv unterstützen wird.

Außergewöhnliche Unterstützung

Wohl ein Vorteil für die Gäste aus Essen. 7200 RWE-Fans haben sich Eintrittskarten für die Partie gekauft und werden mit dabei sein. Der Klub ist bei seinen Anhängern gerade sehr gefragt. "Nie war der Gästeblock bei einem Auswärtsspiel von Rot-Weiss Essen in der 3. Liga besser gefüllt" teilte RWE jüngst mit.

Damit dürften die Essen-Fans an diesem Abend in Dortmund in der Mehrzahl sein. In der vergangenen Saison kamen zu dieser Partie rund 11.000 Besucher.

Diese außergewöhnliche Unterstützung kann das RWE-Team gut gebrauchen. Schließlich hat die Mannschaft von Trainer Christoph Dabrowski zuletzt zwei derbe Pleiten und neun Gegentreffer hinnehmen müssen: Ein 0:5 im Heimspiel gegen den SC Verl, davor ein 0:4 in Unterhaching.

Mentale Probleme

Völlig unerwartete Rückschläge, die rund um das Team wohl niemand erwartet hätte. Schließlich gelang ein paar Tage zuvor noch ein spektakuläres 3:1 gegen den Tabellenführer und Aufstiegsfavoriten Dynamo Dresden. Das Dabrowski-Team ist mittlerweile mit zwölf Punkten aus zehn Partien auf Tabellenplatz 15 abgerutscht. Die Gründe für die sportlichen Probleme scheinen aber auch außerhalb des Rasens zu liegen.

"Man hat gesehen, dass wir vom Mentalen her noch nicht so weit sind, schneller Schritte zu gehen", sagte Dabrowski nach der Pleite in Bayern und ließ damit bereits einen kleinen Einblick in die inneren Befindlichkeiten des RWE-Teams zu. Vier Tage nach der Begegnung gegen Verl stellt der Klub auch noch Kapitän Felix Bastians frei.

Neue Hierarchien erwünscht

"Wir werden nur erfolgreich sein, wenn Befindlichkeiten und Egoismen hintenangestellt werden und sich alle zu 100 Prozent dem großen Ganzen unterordnen", teilte der Klub vielsagend mit.

Die Verantwortlichen des Klubs hoffen, dass sie mit ihren Entscheidungen neue Strukturen für das Team schaffen werden. "Wir sind fest davon überzeugt, dass wir von dieser Maßnahme profitieren und sich neue Hierarchien in unserem Kader bilden werden", so der Klub.

Ob diese Maßnahmen ausreichend sind, wird sich bei der Partie in Dortmund bereits erahnen lassen.