Torhüter Jakob Golz von Rot-Weiss Essen wirft mit frustriertem Blick den Ball

Essen gegen Aachen - Fußball-NRW fiebert Drittliga-Auftakt entgegen

Stand: 01.08.2024, 12:22 Uhr

Rot Weiss Essen empfängt am 1. Spieltag der 3. Liga Aufsteiger Alemannia Aachen. Es ist ein NRW-Kracher der besonderen Sorte. Die Fanlager beider Klubs haben's in sich.

So einiges bei Rot-Weiss Essen spielt sich dieser Tage auf den letzten Drücker ab. Das Auftaktspiel in der Drittligasaison steht ganz kurz bevor, da überschlagen sich rein meldungstechnisch beinahe die Ereignisse beim Team von der Hafenstraße. Erst einmal ist da natürlich die jüngste Personalie: Mit Manuel Wintzheimer verpflichtete der Klub zwei Tage vor Ligastart einen namhaften Mittelstürmer.

Wintzheimer bringt Erfahrung in den Angriff

Der 25-Jährige, vergangene Saison für Arminia Bielefeld unterwegs, wechselt von seinem Stammverein 1. FC Nürnberg leihweise für die anstehenden Spielzeit zu Rot-Weiss Essen. "Wir waren noch auf der Suche nach einem Spielertypen, der im Angriff ein etwas anderes Profil als Leo Vonic mitbringt und freuen uns sehr, dass wir Manuel von RWE überzeugen konnten“, sagte Marcus Steegmann, Direktor Profifußball von RWE. Wintzheimer ist schon der neunte Zugang der Essener in dieser Sommerpause - es hat sich so einiges verändert im Kader von Trainer Christoph Dabrowski.

Ob Wintzheimer gegen Alemannia Aachen am Samstag (02.08.2024) schon spielen wird, entscheidet sich wohl erst kurz vor dem Anpfiff der heiß ersehnten Partie. Klar ist dann aber schon, wer die Essener als Kapitän aufs Feld führen wird. Es wird Neuzugang Michael Schultz sein. Der erfahrene Innenverteidiger führte die Mannschaft bereits in den vergangenen Testspielen aufs Feld.

"Erstes Spiel sagt nicht allzuviel aus"

RWE-Trainer Dabrowski fiebert dem Start naturgemäß entgegen, möchte der Partie gegen den NRW-Rivalen aber auch nicht zu viel Bedeutung beimessen. "Letztes Jahr sind wir mit einer Niederlage gegen Halle in die Saison gestartet. Letztlich haben wir den Klassenerhalt ganz locker geschafft, während Halle abgestiegen ist. Das erste Spiel sagt noch nicht allzuviel aus", findet er.

Der Coach freut sich vielmehr auf das "Erlebnis Heimspiel": "Wir freuen uns riesig auf die Hafenstraße! Auf uns wartet eine volle Hütte und wir dürfen mit einem Heimspiel beginnen. Die Zuschauer lechzen danach, wieder Hafenstraßen-Fußball zu sehen. Darauf freuen wir uns auch extrem und darauf haben wir lange hin gearbeitet."

All dies wird die Fans von Alemannia Aachen weniger interessieren. Sie fiebern regelrecht dem ersten Drittligaspiel seit elf Jahren entgegen. Es werden bis zu 3.000 Aachener Fans im mit gut 20.000 Zuschauern ausverkauften Essener Stadion an der Hafenstraße erwartet - sie können sich auf ein spannendes Match mit viel Emotionalität freuen.

Rot-Weiss Essen gegen Alemannia Aachen in 1964

Sport 01.08.2024 03:43 Min. Verfügbar bis 01.08.2025 WDR

Rückkehr für Trainer Backhaus

Bastian Müller von Alemannia Aachen

Nicht zuletzt Alemannia-Coach Heiner Backhaus geht mit ganz besonderen Gefühlen ins Match.  Der in Witten geborene Weltenbummler, der als Spieler und Trainer bereits für sage und schreibe 26 Vereine aktiv war, begann seine Spielerkarriere im Jahr 2000 bei Rot-Weiss Essen. "Ich freue mich unglaublich auf die Partie, weil meine Zeit bei RWE sehr emotional war. Ich habe als A-Jugendlicher den Sprung in den RWE-Profikader geschafft. Ich war damals noch sehr grün hinter den Ohren. Ich hielt meine Klappe und gab alles, um Spiele zu gewinnen. Dadurch wurde ich schnell akzeptiert."

Backhaus weiß ganz genau um die Begeisterung der Aachener Anhänger. Die Alemannia verkaufte 17.000 Dauerkarten für die anstehende Saison. "Die Lust auf überregionalen Fußball ist damit eindeutig dokumentiert", findet der Trainer. Zu hohen Erwartungsdruck möchte er aber nicht auf seine Mannschaft einstürzen lassen.

Riesige Begeisterung in Aachen

"In der abgelaufenen Saison haben wir unter meiner Regie elf von 13 Heimspielen am Tivoli gewonnen. Diese Quote werden wir in der 3. Liga kaum toppen können. Wir gehen demütig an die neue Aufgabe heran, müssen erst einmal in der Liga ankommen", sagt Backhaus.

Für das Duell mit RWE sieht sich der Alemannia-Coach derweil ganz gern in einer Außenseiter-Position: "Die Essener Mannschaft verfügt über mehr Drittligaerfahrung, ist uns auch individuell einen Schritt voraus. Wir sind Herausforderer, haben aber auch ein brutal starkes Kollektiv und werden mit allen Mitteln dagegenhalten."

Neue Saison und alte Probleme bei Alemannia Aachen

Lokalzeit aus Aachen 25.07.2024 03:23 Min. Verfügbar bis 25.07.2026 WDR Von Richard Derichs

Quelle: oja