"Gestern habe ich das erste Mal in meiner Fußballkarriere geweint. Nicht vor Schmerzen, sondern weil es erniedrigend war, mit blutendem Gesicht und unter Schock beleidigt, bespuckt und beworfen zu werden. Es gibt Grenzen und die wurden gestern leider überschritten", schrieb Götze auf Instagram.
Götze verletzt sich und wird vom Platz getragen
Der 26-Jährige hatte bei einer Rettungsaktion beim Spiel bei Dynamo Dresden (2:2) eine Kopfverletzung erlitten und wurde vom Platz getragen. Während einige Fans aufmunternden Applaus und Worte spendeten, schlug dem Bruder des früheren Weltmeisters Mario Götze auch Hass entgegen. Die Sanitäter mussten ihn mit Regenschirmen vor Wurfgeschossen aus der Kurve schützen.
"In jedem Trikot steckt ein Mensch"
"Ich liebe diesen Sport und ich schätze alle Fans, denn ohne euch wäre der Fußball nicht das, was er ist", schrieb Felix Götze: "Bitte bleibt so voller Emotionen und mit diesem Feuer dabei. ABER, bei allen Emotionen, dürfen gewisse Grenzen einfach nicht überschritten werden." Der 26-Jährige schloss seinen Post mit einer eindringlichen Botschaft: "In jedem Trikot, das unten auf dem Rasen getragen wird, steckt ein Mensch!"
Dresden reagiert, DFB ermittelt
Dynamo reagierte am Montag und entschuldigte sich für das Fehlverhalten seiner Fans. "Wie in unserem Leitbild verankert, wollen wir respektvoll, menschlich und fair auftreten", sagte David Fischer, Dresdens Geschäftsführer Kommunikation. Die aufgetretenen Reaktionen entsprächen nicht der Haltung, für die man als Sportgemeinschaft stehen möchte: "Bei aller sportlicher Rivalität sollte in jeder Situation, insbesondere bei Verletzungen der Spieler, der Fairplay-Gedanke auf und neben dem Platz im Vordergrund stehen."
Der Deutsche Fußball-Bund hat inzwischen Ermittlungen gegen Dynamo aufgenommen. Das teilte der Verband am Montag mit. "Ich kann bestätigen, dass der DFB-Kontrollausschuss diesbezüglich mittlerweile ein Ermittlungsverfahren gegen Dynamo Dresden eingeleitet und den Verein zur Stellungnahme angeschrieben hat. Übrigens auch wegen der abgebrannten Pyrotechnik in der ersten Halbzeit", sagte ein DFB-Sprecher.
Quelle: sid/dpa