Besiegelt wurde der Abstieg der Meidericher am Sonntagabend durch das 1:1 von Waldhof Mannheim beim FC Ingolstadt. Mannheim belegt mit Platz 15 den letzten Nicht-Abstiegsplatz und hat nun sieben Punkte Vorsprung auf Duisburg, die der MSV in den verbleibenden zwei Saisonspielen nicht mehr aufholen kann.
Die Zebras hatten bereits am Freitag eine 3:5-Niederlage im Kellerduell beim Tabellen-17. VfB Lübeck kassiert, der neben dem SC Freiburg II ebenfalls schon als Absteiger feststeht.
Absturz nach 35 Jahren Profifußball
Nach 35 Jahren verabschiedet sich der Vize-Meister der ersten Bundesliga-Saison 1963/64 somit aus dem Profifußball. 2008 stieg Duisburg aus der ersten Liga ab, 2011 standen die Zebras als Zweitligist noch im DFB-Pokal-Finale gegen Schalke 04. 2019 stürzte Duisburg aus der 2. Liga.
Am Freitag hatte Uwe Schubert bereits geahnt, dass seine Mannschaft nicht mehr zu retten sein würde. "Jeder weiß, was diese Niederlage für uns bedeutet", sagte der Trainer: "Das ist ein schwarzer Tag für den Klub, für den Verein, für die Stadt und alle, die mit dem MSV fiebern." Einige Fans, die vorher schon kritische Plakate gezeigt hatten ("Ihr seid 'ne Schande für Duisburg"), stürmten in Lübeck auf den Rasen, sie wurden aber aufgehalten.
Neuaufbau unter Preetz
Der neue Geschäftsführer Michael Preetz will den MSV in der Regionalliga behutsam wieder aufbauen. Seit Monaten wurde zweigleisig geplant, die Kosten sollen deutlich reduziert werden - schließlich bricht auch auf der Einnahmenseite einiges weg.
"Wir müssen Wege aus der wirtschaftlichen Misere finden und in die Zukunft investieren", forderte Preetz zuletzt während der Mitgliederversammlung. Er sprach auch davon, die 3. Liga "irgendwann wieder in die richtige Richtung zu verlassen". Davon ist der MSV im Mai 2024 weit, weit entfernt.