Anfang dieser Woche konnte sich Alemannia Aachen über den Eingang einer 3.000-Euro-Prämie freuen. Das weibliche eSport-Team des Vereins hatte ein Qualifikationsspiel für ein Pokal-Endturnier gegen Hertha BSC gewonnen - das Geld vom eSport-Verband war der Lohn dafür.
Die Männer der Alemannia vom "richtigen" Fußball sind von derlei noch ein kleines Stück entfernt. Zwar haben die Alemannen kürzlich die FVM-Pokal-Pflichtaufgabe bei Siebtligist TV Hoffnungsthal mit 4:1 nach Verlängerung ebenfalls lösen können, doch damit steht das Team erst im Viertelfinale des Wettbewerbs. Da gibt's noch kein Geld dafür.
In sicheren Gefilden
Dennoch sind sie bei der Alemannia mit der bisherigen Saisonbilanz absolut zufrieden. Der Drittliga-Aufsteiger liegt nach 18 Spieltagen auf Rang 14 der Tabelle. Wichtiger: Zu der Abstiegszone hat man sich einen recht bequemen Puffer von sechs Punkten aufgebaut. Trainer Heiner Backhaus, mit dem sie am Tivoli mehr als zufrieden sind, findet: "Wir sind absolut im Soll. Ich bin sehr glücklich mit der bisherigen Saisonvorstellung meiner Jungs."
Allerdings - und das ist für die Alemannia nicht ungefährlich - ist die 3. Liga extrem ausgeglichen. Was bedeutet, dass man mit einer Erfolgsserie ebenso schnell an den Spitzenplätzen schnuppert, wie man nach einer Serie von Misserfolgen sehr schnell in den Abstiegskampf verwickelt ist.
Sportchef kündigt Verstärkung an
Das wissen sie in Aachen, daher wollen sie in der Winterpause eventuell auch personell noch einmal nachlegen. Ein neuer Angreifer soll her. Zumindest, wenn man den Worten von Erdal Celik, dem Technischen Direktor des Vereins, glaubt. Der erklärte kürzlich bei "Magenta Sport": "Wir sind in Sachen Neuverpflichtungen in Gesprächen. Alemannia Aachen zieht und ist für die Spieler interessant."
Interessant ist in diesem Fall allerdings auch, dass sein Trainer offenbar ganz anderer Meinung ist. Backhaus sieht den Kader gut genug aufgestellt und findet den Kader sogar etwas überladen. "Ich brauche im Winter keinen neuen Stürmer", sagte der Coach ebenfalls bei Magenta Sport. "Ich will vielmehr, dass der Kader verkleinert wird. Wir sind auf einem guten Weg."
Über 24.000 Zuschauer im Schnitt
Dass die Alemannia trotz Sturmflaute gute Ergebnisse erzielt hat, hat laut Backhaus mit der Kompaktheit der Mannschaft und Verantwortungsbewusstsein der Spieler zu tun. "Was mich positiv stimmt: alle machen gegen den Ball mit. So bleibt man in der Liga", glaubt der Coach.
Wie zufrieden auch die Fans der Alemannia mit den Vorstellungen des Teams ist, zeigt das gewaltige Zuschauerinteresse bei den Heimspielen. In den bisherigen neun Drittligaspielen kamen insgesamt über 216.000 Zuschauer - das entspricht einem Schnitt von über 24.000 pro Spiel.
Zum Abschluss des Jahres 2024 spielt Aachen am Samstag (21. Dezember, 14 Uhr) zu Hause gegen den SV Wehen.
Weihnachtssingen auf dem Aachener Tivoli
Sport. 16.12.2024. 03:18 Min.. Verfügbar bis 18.12.2025. WDR. Von Donata Jertz.
Quelle: oja