Die Generalprobe hat Rot-Weiss Essen bestanden: Nach der Auftaktniederlage in der 3. Liga gegen Alemannia Aachen (1:2) feierte RWE am vergangenen Sonntag einen 3:1-Erfolg bei Aufsteiger Hannover 96 II und tankte Selbstvertrauen für die 1. Runde des DFB-Pokals. Am Samstag (15.30 Uhr) erwartet der Klub aber ein ganz anderes Kaliber: Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig gastiert im Stadion an der Hafenstraße.
"Von 100 Spielen würden wir wahrscheinlich 99 verlieren", stellte Essens Trainer Christoph Dabrowski in der Pressekonferenz vor dem Spiel nüchtern fest. "Man ist aber natürlich auf der Suche nach dem Momentum und einem Quäntchen Glück, um dieses eine Spiel zu erwischen. Wir freuen uns auf das Spiel und auf einen Top-Gegner."
Stadion nicht ausverkauft
Ein Top-Gegner, aber anders als gegen Aachen wird das Stadion trotzdem nicht ausverkauft sein. Während das Heimkontingent vergriffen ist, wurden nur 1.100 Karten an die Leipziger verkauft. Demnach werden mehr als 1.000 Plätze frei bleiben, am Samstag wird es keine Tageskasse geben.
Zudem hatten wohl einige Fans der organisierten Fan-Szene darüber nachgedacht, die Partie gegen RB zu boykottieren. "Aber man wollte dann doch das eigene Team unterstützen", sagte Michael Rohde von der Essens Fan- und Förderabteilung der "WAZ". Vor dem Spiel soll es einen Fan-Marsch zur Hafenstraße geben.
Letztes Jahr knapp am HSV gescheitert
Wie Pokal-Fight geht, weiß man in Essen. Im letzten Jahr scheiterte Essen in der 1. Runde, lieferte dem Zweitligisten Hamburger SV aber einen großen Kampf und musste sich erst in der Verlängerung geschlagen geben, als Laszlo Benes in der 117. Minute den Siegtreffer für die Hanseaten erzielte (3:4). In der Saison 2020/21 schaltete der Klub auf dem Weg ins Viertelfinale unter anderem Fortuna Düsseldorf und Bayer Leverkusen aus, ehe man gegen Holstein Kiel ausschied (0:3).
Moussa Doumbouya, der im letzten Jahr noch ein Tor gegen den HSV schoss, wird allerdings in diesem Jahr nicht dabei sein. Der Angreifer hat Probleme mit der Leiste. Auch auf Mittelfeldspieler Tom Moustier (Mittelfußbruch) und Rechtsaußen Robbie D'Haese (Muskelfaserriss) kann Dabrowski nicht zurückgreifen.
Rose lobt Dabrowski
Gäste-Trainer Marco Rose bezeichnete das Match in Essen als "knackige Aufgabe. Wir müssen mit vielen Emotionen rechnen. Wir haben den Gegner natürlich beobachtet", sagte Rose und lobte RWE-Trainer Dabrowski, mit dem er zusammen den Trainer-A-Schein gemacht hatte: "Man erkennt eine wirklich klare Idee."
Bei RWE muss Rose noch auf einige verletzte und angeschlagene Spieler wie Xaver Schlager oder Christoph Baumgartner verzichten. Darum kann sich der norwegische Neuzugang vom FC Brügge, Antonio Nusa, Hoffnungen machen, drei Tage nach seiner Verpflichtung schon aufzulaufen.
Klarheit herrscht bereits im Tor. "Wir haben Peter Gulacsi wieder in die Rolle der Nummer eins gehoben", sagte Rose, "Piet wird - weil es das erste Spiel ist - im Tor stehen."
Quelle: red