Christoph Dabrowski, Trainer von Rot-Weiss Essen, kommuniziert mit seinem Team auf dem Feld

Pokalpartie gegen HSV "kein Bonusspiel" für Rot-Weiss Essen

Stand: 11.08.2023, 17:06 Uhr

Es ist ein klassisches Highlight-Spiel für Rot-Weiss Essen: Im DFB-Pokal gastiert der traditionsreiche Hamburger SV an der Hafenstraße. Von einem "Bonusspiel" will RWE-Trainer Christoph Dabrowski aber nicht sprechen.

Wenn unter- gegen höherklassige Vereine spielen, dann ist häufig die Rede vom sogenannten "Bonusspiel" für den Außenseiter. Christoph Dabrowski, Cheftrainer des Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen, sieht das aber ganz und gar nicht so, wenn sein Team am Sonntag (13.08.2023, 13 Uhr) in der 1. Runde des DFB-Pokals den Zweitligisten Hamburger SV an der ausverkauften Hafenstraße (18.800 Plätze) empfängt.

Dabrowski erwartet "maximale Leidenschaft" von RWE

"Es ist kein Bonusspiel, es ist ein absolutes Highlight- und K.o.-Spiel", unterstrich der 45-Jährige am Freitag bei der Pressekonferenz. "In 90 Minuten oder 120 plus vielleicht Elfmeterschießen wird das Spiel entschieden. Wir wollen maximale Leidenschaft in diese Partie investieren und uns bestmöglich aus der Affäre ziehen. Grundsätzlich halte ich nichts von dem Begriff 'Bonusspiel'."

Laut Dabrowski gebe es in jeder Partie sportlich was zu holen: "Es geht im Pokal immer ums Weiterkommen und in der Liga um Punkte."

Mehrere RWE-Akteure fehlen, Talent rückt in den Kader

Fehlen werden dem Coach, der in seine zweite Saison mit RWE geht, allerdings einige Akteure. Sandro Plechaty, Nils Kaiser, Aaron Manu und Ekin Celebi befinden sich noch in der Reha. Allerdings muss auch Cedric Harenbrock wegen "muskulärer Probleme" gegen den Hamburger SV passen. Das sei allerdings "nichts Strukturelles", Harenbrock sollte nach der Pokalpartie wieder zurückkehren.

Somit wird gegen den HSV wohl Yan Marcos Friessner Montas, sonst Teil der Essener U19, ins Aufgebot rücken. Denn der Essener Kader ist nicht unbedingt einer der breitesten der Liga. Daraus macht Dabrowski keinen Hehl: "Es ist kein Gehemnis, dass wir einen kleinen Kader haben. Wenn ein paar Jungs ausfallen, laufen wir Gefahr, dass wir einen Engpass haben."

Besonderes Spiel für RWE-Torwart Golz

Ein besonderes Spiel wird es am Sonntag auch für Essens Torhüter Jakob Golz. Der Sohn des ehemaligen, langjährigen Hamburg-Torwarts Richard Golz wurde von 2009 bis 2019 in der Hamburger Jugend ausgebildet und spielt nun für RWE.

Der "WAZ" sagte Golz: "Wahrscheinlich wird es für mich das bislang größte und emotionalste Spiel meiner Karriere, da ich zum HSV noch die größte Bindung habe."

Letzter Essener Sieg über HSV lange her

Als Essen und der HSV das letzte Mal im DFB-Pokal (Achtelfinale) aufeinandertrafen, ging die Partie aus Sicht von Rot-Weiss mit 0:3 (0:1) verloren. Ende Januar 2008 besorgten die HSV-Spieler Ivica Olic, Piotr Trochowski und Rafael van der Vaart die Tore.

Auch im Aufeinandertreffen davor, am im Achtelfinale 1977, war der HSV siegreich (3:1). Der letzte Essener Sieg gegen Hamburg in einem Pflichtspiel datiert von 1972: ein 5:3 im Hinspiel der 1. Runde des DFB-Pokals.

Quelle: jti