Viktoria Köln wirft Werder Bremen aus dem Pokal

Sport 12.08.2023 00:50 Min. Verfügbar bis 12.08.2024 WDR Von Jürgen Bergener

Werder-Fan Philipp: Vom Einlaufkind zum Pokalkiller

Stand: 13.08.2023, 10:30 Uhr

Einst lief er als Einlaufkind mit Bremens Naldo ins Weserstadion, spielte später sechs Jahre lang für Werder. Im Erstrundenspiel seiner Viktoria aus Köln gegen die Norddeutschen präsentierte er sich nun als Werders Pokalkiller.

Für Mitleid mit Werder Bremen war bei David Philipp nach dem vielleicht emotionalsten Tag seiner Karriere als Fußball-Profi kein Platz. "Wenn ich ehrlich bin, ist das heute nicht möglich", sagte der Stürmer des Drittligisten Viktoria Köln nach der Pokal-Überraschung mit eigenem Doppelpack gegen den Herzensclub.

Das 3:2 gegen den Bundesligisten, bei dem er nach zweimaligem Rückstand zweimal den Ausgleich erzielt hatte, wollte der eigentliche Werder-Fan "mit ein bisschen Kölsch" feiern: "Vielleicht auch mit ein bisschen mehr."

"Vor so einem Spiel nimmt man sich schon vor, zu zeigen, dass es ein Fehler war, einen ziehen zu lassen."

Was er in Richtung der Bremer empfinde, sei schwer zu beschreiben. "Genugtuung ist vielleicht das falsche Wort", sagte der 23-Jährige - und beschrieb dann doch genau das: "Vor so einem Spiel nimmt man sich schon vor, zu zeigen, dass das ein Fehler war, einen ziehen zu lassen", sagte er: "Im Endeffekt bin ich sehr froh über meine Entwicklung."

David Philipp (Viktoria Köln) bejubelt einen seinen beiden Treffer gegen seinen Ex-Klub Werder Bremen.

2007 lief er als Einlaufkind an der Hand von Werder-Star Naldo beim Champions-League-Spiel gegen Lazio Rom ein. Von 2014 bis 2020 spielte er in der Jugend der Bremer. Doch der Sprung zu den Profis gelang ihm nicht, Werder verlieh Philipp an ADO Den Haag, dann folgte im Sommer 2021 der Wechsel zu Viktoria - und nun das bittersüße Wiedersehen mit seinem Ex-Klub im Pokal.

Das Spiel gegen seinen Ex-Klub habe er sich "immer gewünscht", sagte Philipp: "Und wenn man sich das Spiel vorstellt, träumt man von so einem Verlauf." Eine Stunde nach Abpfiff konnte er "noch gar nicht so richtig greifen, was passiert ist. Ich bin so voller Adrenalin. Das werde ich erst in drei, vier Tagen passieren."

Sorgen um Werder, das zum Bundesliga-Auftakt am Freitag direkt gegen den FC Bayern ran muss, macht er sich trotz der Pokal-Blamage aber nicht. "Nein, der Kader ist super", sagte er: "Solche Pokalspiele sind immer eklig. Wir kennen das selbst, wenn wir zu einem Regionalligisten müssen."