"Ein Finale ist nicht da, nur um es zu spielen - sondern um es zu gewinnen", so lautet die klare Ansage von Borussia Dortmunds Trainer Edin Terzic vor dem Champions-League-Endspiel gegen Real Madrid am Samstagabend (21 Uhr) im Londoner Wembley-Stadion.
Der BVB geht als Außenseiter in das Finale, will sich davon aber nicht einschüchtern lassen. "Es ist klar, dass Real Madrid die Rolle des Favoriten innehat, aber das interessiert uns nicht", so Terzic auf der finalen Pressekonferenz am Freitagabend. "Wir waren gegen Atlético nicht der Favorit, wir waren gegen PSG nicht der Favorit. Und auch morgen sind wir nicht hier, nur damit Real die nächste Trophäe gewinnt."
Um das zu vermeiden, will Terzic die "Königlichen" an den entscheidenden Stellen ärgern. "Natürlich gibt es auch in ihrem Spiel Dinge, die sie nicht gern haben", weiß der BVB-Coach. "Darauf haben wir uns als Mannschaft sehr gut vorbereitet und das gibt uns momentan ein gutes Gefühl."
Brandt will das Spiel genießen
Eine besondere Aufgabe erwartet dabei die Dortmunder Abwehrspieler, die sich mit der Real-Offensive um den Ex-BVB-Spieler Jude Bellingham und die Brasilianer Rodrygo und Vinicius Jr. konfrontiert sieht. "Alleine kann man sie nicht verteidigen, das muss man als Team machen. Wenn wir die drei Offensiven morgen in Schach halten, haben wir eine gute Chance zu gewinnen", so Innenverteidiger Nico Schlotterbeck, der das im Kollektiv mit seinen Mitspielern schaffen will.
Mit den Routiniers Mats Hummels und Marco Reus haben zwei BVB-Spieler bereits das letzte Endspiel in Wembley im Jahr 2013 gegen den FC Bayern München bestritten. "Beide haben gesagt, dass es vom Spiel was anderes ist als ein normales Bundesliga-Spiel", berichtete Schlotterbeck. "Aber wir haben hier sowas wie ein Heimspiel, weil wir hier hauptsächlich unsere Fans im Rücken haben."
Auch Julian Brandt hob die besondere Bedeutung der Partie hervor. "Es geht auch darum, dass wir den Moment und das Spiel genießen, alles aufsaugen", sagte der Mittelfeldspieler. "Wir spielen in einem der schönsten Stadien der Welt gegen einen der besten Gegner der Welt. Was Besseres gibt es nicht."
Real mit viel Respekt vor Dortmund
Beim Dortmunder Gegner geht man mit großem Respekt vor dem deutschen Kontrahenten in das Endspiel. "Sie verdienen es, in diesem Finale zu sein. Wir haben sehr viel Respekt vor unserem Gegner. Aber wir hoffen, dass morgen alles nach unserem Plan läuft", sagte Real-Trainer Carlo Ancelotti am Freitag. "Wenn man ein Finale erreicht, liegen Erfolg und Misserfolg so nah beieinander, dass man natürlich auch Sorgen hat, dass es nicht klappen könnte."
Real-Star Luka Modric äußerte sich vor dem möglichen sechsten Champions-League-Sieg seiner Karriere ähnlich anerkennend über die Dortmunder. "Alle sagen, wir sind klarer Favorit. Aber wir sehen das nicht unbedingt so", sagte der 38 Jahre alte Kroate. "Das ist ein 50:50-Spiel. Wir spielen gegen eine große Mannschaft, die eine super Saison in der Champions League gespielt hat. Vor der Borussia haben wir viel Respekt."
Bei Real wird am Samstagabend der Belgier Thibaut Courtois im Tor stehen, obwohl er wegen einer schweren Knieverletzung zuvor nur vier Saisonspiele bestreiten konnte. "Ja, Courtois wird morgen unser Torhüter sein", sagte Ancelotti. Sein Vertreter Andrei Lunin konnte zuletzt wegen einer Erkältung nicht trainieren, wird aber am Samstag nach London nachfliegen und auf der Bank sitzen.
Quelle: red/sid/dpa