Die Arminia hat ihren Top-Stürmer Fabian Klos vor mehr als 20.000 Zuschauern eine gebührende Abschiedsparty geschenkt. In seinem letzten Spiel durfte Klos noch einmal den Westfalenpokal in die Höhe strecken. Seine Mannschaft gewann das Endspiel gegen Verl mit 3:1 (2:1) und qualifizierte sich damit für den DFB-Pokal.
Erste Chance für Verl, erstes Tor für Bielefeld
Das Spiel begann für die Ostwestfalen jedoch mit einer Schrecksekunde: Maximilian Wolfram ließ mit der ersten Chance nach vier Minuten das Außennetz erzittern. Im direkten Gegenzug ging Bielefeld jedoch in Führung. Nach schöner Vorarbeit von Leandro Putaro landete der Ball bei Louis Oppie, der am zweiten Pfosten mutterseelenallein einschieben konnte.
Während Klos dem Spiel bislang noch keinen Stempel aufdrücken konnte, schien Oppie auf den Geschmack gekommen zu sein. Der Verteidiger, der in der gesamten Drittliga-Saison vier Tore erzielte, legte für die Bielefelder auch das 2:0 nach (19. Minute). Er profitierte dabei von einer schläfrigen Verler Defensive, die nur zuschaute, wie ein Einwurf der Arminen durch den Strafraum hüpfte. Oppie bedankte sich und nickte zum Doppelpack ein.
Anschlusstreffer durch abgefälschten Schuss
Und weil bislang alles so gut lief, versuchte es der Verteidiger nach 22 Minuten erneut. Sein direkter Freistoß war aber kein Problem für Keeper Luca Unbehaun. Nach einer guten halben Stunde näherte sich erstmals Verl dem gegnerischen Kasten an. Der Versuch von Lars Lokotsch aus der Drehung stellte zwar noch keine großen Probleme dar, doch der SC blieb dran. Keine drei Minuten später scheiterte Yari Otto zunächst an Jonas Kersken, der Abpraller landete bei Niclas Nadj, der den Ball aber auch nicht im Tor unterbringen konnte.
Das erledigte stattdessen Tobias Knost in der 36. Minute. Sein Schuss landete unhaltbar abgefälscht im Tor der Bielefelder und machte die Partie zur Pause nochmal spannend.
Zweite Spielhälfte startet furios
Unmittelbar nach Wiederanpfiff drängten beide Teams auf weitere Tore. Erst blockte die Bielefelder Abwehr einen wuchtigen Schuss von Knost (50.) und hatte dann im Gegenzug großes Pech, als ein Kopfball von Mael Corboz von der Latte abprallte und der Nachschuss zur Ecke geklärt wurde (52.). Auf der anderen Seite kam Nadj ein weiteres Mal zum Abschluss, schoss aber genau in die Mitte, wo Kersken den Ball erst blockte und seine Vorderleute anschließend klärten (53.).
Nach diesem furiosen Start kehrte etwas Ruhe ein, ehe die Verler Aufholjagd in der 63. Minute einen herben Dämpfer bekam. Torge Paetow holte Thaddäus Momuluh beim Versuch, einen Konter der Arminia zu stoppen, kurz vor dem Strafraum als letzter Mann von den Beinen und kassierte dafür die Rote Karte.
Verler Gegenwehr erlahmt nach zweiter Roter Karte
Die Unterzahl hatte zunächst keine Auswirkungen auf den Verler Offensivdrang, eröffnete den Bielefeldern jedoch Räume für gefährliche Gegenstöße. Beim Versuch, einen davon schon in der Arminia-Hälfte zu stoppen, grätschte Nadj Marius Wörl von hinten in die Beine und wurde dafür ebenfalls des Feldes verwiesen (76.).
Mit zwei Spielern weniger auf dem Feld hatten die Verler den Arminen nichts mehr entgegenzusetzen. Von Oppie im Strafraum bedient ließ Wörl erst einen Verteidiger aussteigen und lupfte den Ball dann gefühlvoll über Unbehaun zum 3:1 ins Tor (82.). Es gelang den Bielefeldern allerdings nicht mehr, ihren Top-Torjäger Klos zum Abschied ein Tor aufzulegen. Ein Pfostentreffer von Christopher Lannert in der Schlussphase blieb der letzte Bielefelder Höhepunkt.
Publikum feiert Klos bei seiner Auswechslung
Fast: Der letzte blieb dann doch dem Ende einer großen Karriere vorbehalten. Klos wurde kurz vor Ende der Partie ausgewechselt, um sich den Applaus des Publikums und viele Bielefelder Umarmungen abzuholen.
Klos freute sich nach der Partie auch ohne abschließendes Tor über einen "schönen Nachmittag" zum Ende seiner Karriere. Der Klassenerhalt in der 3. Liga und der Pokalsieg ließen ihn seine Karriere mit einem "unfassbar guten Gefühl" beenden.