Sieben Minuten lang war es ruhig am Donnerstagabend in der Kölner Arena. Die Fans der Kölner Haie verzichteten zu Beginn der DEL-Partie zwischen dem KEC und dem ERC Ingolstadt auf die akustische Unterstützung ihres Teams. Zu tief saß der Stachel nach der peinlichen 1:7-Klatsche im Derby bei der Düsseldorfer EG am vergangenen Sonntag. Sieben Gegentore bedeuteten sieben Minuten Stille.
Wiederum 53 Minuten später feierten die Fans aber wieder ausgelassen zu bekannten Kölner Karnevals-Hits. Denn die Haie gewannen gegen die Gäste aus Bayern verdient mit 4:1 (2:0, 0:1, 2:0). Gregor MacLeod (5.), Justin Schütz (20., 56.) und Louis-Marc Aubry (46.) trafen für die Haie. MacLeod war an drei der vier KEC-Tore direkt beteiligt.
Schütz: "Wir wollten etwas gutmachen"
"Nach Sonntag war ein bisschen Druck da, wir wollten etwas gutmachen", sagte Doppel-Torschütze Schütz nach dem Spiel. "Es ging darum, wieder mehr zu unserer Struktur zu finden. Das ist uns gelungen, weswegen wir verdient gewonnen haben."
Vor allem defensiv zeigten sich die Haie nach den sieben Gegentoren in den Düsseldorf stark verbessert. Vor allem im zweiten Drittel, in dem fast nur Ingolstadt spielte, ließen die Haie letztlich wenig zu. Das Ingolstädter Tor durch Wayne Simpson (37.) kassierten die Haie in Unterzahl. "Wir haben einen guten Job gemacht", zeigte sich auch Haie-Trainer Uwe Krupp mit der Defensivleistung zufrieden.
Offensiv zeigten sich die Haie effizient. Eine 5:3-Überzahl nutzte MacLeod in der fünften Minuten zum Führungstreffer und unterbrach kurzzeitig die noch herrschende Stille in der Arena. "Mit dem Tor drehte sich das Spiel für uns", sagte Krupp. Noch besser kam es dann kurz vor Ende des ersten Drittels, als Schütz nach einem Gewühl vor dem Ingolstädter Tor zum 2:0 nachlegen konnte. "Dass wir kurz vor Drittelpause noch einmal nachlegen konnten, war gut für uns. Vor allem für die Mentalität in der Truppe, das hat uns Sicherheit gegeben", sagte Krupp.
Entscheidung in Überzahl
Nachdem die Haie die Ingolstädter Druckphase im zweiten Drittel dann überstanden hatten, sorgte im Schlussabschnitt erneut eine Überzahl für die Entscheidung. Nachdem Ingolstadts Philipp Krauß nach einem Knie-Check gegen Nick Bailen, der verletzt ausschied, mit einer Match-Strafe vom Eis musste, spielten die Kölner Haie zudem fünf Minuten mit einem Mann mehr.
Nachdem daraus zunächst aber nur zwei Ingolstädter Chancen resultierten, ertönten schon leise Pfiffe in der Arena. Aubry ließ diese dann aber nach einem sehenswerten Spielzug und dem Treffer zum 3:1 verstummen. Schütz besorgte dann nach einem Konter den Endstand.
Der Sieg gegen Ingolstadt war aber nicht nur für das Gefühl nach der Derby-Klatsche wichtig für die Haie. Der KEC war nach zuvor drei Niederlagen aus vier Spielen in der Tabelle aus den direkten Playoff-Rängen gerutscht und steht aktuell auf Rang sieben. Ingolstadt steht nur einen Platz hinter den Haien, ist aber nun vier Punkte weg.
Haie am Sonntag in Mannheim
Schon am Sonntag haben die Kölner die Chance, einen weiteren Schritt nach oben zu machen. Die Haie reisen zu den Adlern Mannheim (19 Uhr). Der achtfache deutsche Meister steckt in der Krise. Selbst der Trainerwechsel von Johan Lundskog zu Ex-NHL-Trainer Dallas Eakins ist mit zwei Niederlagen aus zwei Spielen verpufft.
Danach kommen die Straubing Tigers nach Köln (15.12.2023, 19.30 Uhr). Die Tigers sind aktuell Tabellendritter mit Anschluss an die Spitze. Ende November gab es dieses Duell schon einmal. Die Haie verloren zuhause mit 2:3.
Quelle: lt