Am Samstag (26.11.2022) unterlagen die Baskets Bonn im Spitzenspiel den Riesen Ludwigsburg auf fremdem Court mit 80:84 (26:20, 23:24, 20:23, 11:17). Top-Scorer der Bonner waren TJ Shorts und Jeremy Morgan mit jeweils 21 Punkten. Ludwigsburgs Prentiss Hubb war Spieler der Partie (24 Punkte).
Vorerst behält Bonn zwar die Tabellenspitze, die Konkurrenz um Alba Berlin und Bayern München kann aber am Sonntag nachziehen.
Bonn startet wie ein Spitzenteam
Die Kombination Shorts und Morgan funktionierte auf Anhieb. Und so traf Morgan umgehend nach dem Tip-off für drei, Shorts legte nach mit zwei Punkten. Bonn startete äußerst zielstrebig, zog das eigene Spiel durch und fand in der Offensive immer wieder schnörkellose Lösungen gegen Ludwigsburg.
Im Stile einer Spitzenmannschaft ließen die Baskets den Hausherren wenig Luft, Michael Kessens holte die 10:2-Führung. Bei Ludwigsburg hakte es. Shorts war für die Gastgeber nicht zu packen, er bestätigte seine herausragende Form der letzten Wochen. Und verzögerte beim Angriff mal mit einer starken Körpertäuschung, kurz bevor er souverän die nächsten Punkte in der Zone holte.
Ludwigsburg bleibt dran, Bonn-Dreierquote schwach
Aber Ludwigsburg biss sich nach den klaren Verhältnissen der Anfangsphase langsam rein in die Partie, zog aggressiver zum Korb und kam nach und nach auf 11:12 ran.
Bonn schenkte Ludwigsburg auch einige Freiwürfe, die Baskets hatten fünf Mannschaftsfouls nach sechseinhalb Minuten auf dem Konto. Auch die Bonner Dreierquote, bis dato mit 42,6 Prozent die beste der Liga, bekamen die Baskets noch nicht auf den Court. Im ersten Viertel landeten nur zwei von acht Distanzwürfen im Korb. Dennoch ging die Bonner 26:20-Führung zum Ende des ersten Viertels in Ordnung.
Baskets kompensieren Dreierquote mit Offensivrebounds
Bei Ludwigsburg sorgte allen voran Hubb dafür, dass die Riesen den Bonnern durchaus zusetzten. Zwar war er auch in der Defensive gegen Shorts oft gebunden, aber offensiv traf er immer wieder von der Dreipunktlinie.
Aber Bonn fand regelmäßig die richtigen Antworten. Es war ein Schlagabtausch auf Augenhöhe, beide Teams punkteten fleißig bei hohem Tempo und hoher Physis im Spiel, wobei Bonn bei den Offensivrebounds besser war und damit die schwächere Dreierquote bis zur Halbzeitsirene effektiv kompensierte.
Ludwigsburg macht besser Druck auf Shorts
Nach dem Wiederbeginn gelang es Ludwigsburg besser, Druck auf Shorts auszuüben. Und dies zeigte Wirkung, ein wenig Hektik und Ungenauigkeit machten sich bei den Bonnern breit. Die Riesen kämpften sich erneut ran, Bonn-Coach Tuomas Iisalo nahm eine Auszeit.
Hubb verteidigte weiter stark und machte Sebastian Herrera mit guter Beinarbeit fest, so dass Morgan einen schwierigen Dreier nehmen musste und vergab. Ludwigsburg glich aus, die Bonner Dreierquote war nun bei nur 19 Prozent angekommen.
Ganze neun Ballverluste leistete sich Bonn im dritten Viertel. Und da war sie, die erste Ludwigsburger Führung der Partie dank Dunn. 61:62 hieß es aus Bonner Sicht.
Enges Schlussviertel: Bonn letztlich knapper Verlierer
Das Schlussviertel begannen die Baskets dann aber tatsächlich trotzdem mit einem hauchzarten Vorsprung (69:67), weil Kessens im dritten Viertel noch einen starken Block beim Ludwigsburger Angriff setzte.
Doch es blieb ein extrem enges Spiel. Shorts unterlief ein Airball aus der Dreipunktzone, Ludwigsburg nutzte das Momentum aber auch nicht, Hubb traf nur den Korbring.
Zumindest vorerst. Denn die Hausherren wirkten dann griffiger, erarbeiteten sich erneut die Führung. Leon Kratzer und Kessens schieden mit ihren fünften Fouls aus, auch Shorts ging ein wenig die Kraft aus. Die Wurfquote blieb schlecht. Letztendlich unterlag Bonn verdient den schlicht effektiveren Ludwigsburgern.
Iisalo: "Glück" beim Wurf hat gefehlt
Bonn-Trainer Tuomas Iisalo war nach dem verlorenen Duell enttäuscht: "Wir haben gegen ein sehr physisches Team viele Rebounds gesammelt, aber bei den Würfen heute nicht das nötige Glück gehabt", sagte der 40-jährige Finne.