Prinz Charles und Lady Diana

28. August 1996 - Scheidung von Prinz Charles und Prinzessin Diana

Stand: 16.08.2021, 17:54 Uhr

Eine Kindergärtnerin heiratet ihren Prinzen: Das ist Stoff für eine Seifenoper voller Drama und Emotionen. Aber es gibt kein Happy-End für Lady Diana Spencer und Prince Charles.

Scheidung von Prinzessin Diana und Prinz Charles (am 28.08.1996)

WDR ZeitZeichen 28.08.2021 14:46 Min. Verfügbar bis 29.08.2099 WDR 5


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Es ist eine geradezu märchenhafte Hochzeit: mit Seide, Juwelen, Hunderten von hochkarätigen Gästen und weltweit 750 Millionen gerührten Fernsehzuschauern. Der passende Rahmen für die Liebesheirat zwischen Lady Diana Spencer, die gerade mal 20 Jahre alte adeligen Erzieherin, und Prince Charles, dem britischen Thronfolger. Jedenfalls glaubt die frischgebackene Princess of Wales an die große Liebe - ein großer Irrtum, wie sie schnell merkt.

"Was immer Verliebtsein heißt"

Die Ehe steht von Anfang an unter keinem guten Stern. Als Diana das erste Mal Charles begegnet, ist sie blutjung, adelig und skandalfrei. Das ist vor allem der Queen Mother wichtig, die sich auf die Suche nach einer passenden Partnerin für ihren Enkel gemacht hat. Camilla Parker Bowles, Charles' On-off-Geliebte, bürgerlich und verheiratet, ist es nicht.

Die Entscheidung fällt, der Enkel fügt sich, drei Jahre nach dem ersten Treffen wird Verlobung gefeiert. Ob er verliebt sei, wird Charles von den Journalisten gefragt. "Natürlich", antwortet er vor laufenden Kameras, "was immer Verliebtsein heißt." Ein klares "Ja" zu seiner Zukünftigen ist das nicht.

Die Eheleute verbindet kaum etwas

Nach der pompösen Hochzeit tut Diana das, was man von der Frau des künftigen Königs erwartet, und bringt "an heir and a spare" zur Welt, einen Erben und einen Ersatz. Aber die Ehe bekommt schnell Risse: hier Lady Di, wenig gebildet, aber voller Schwung und moderner Ideen, dort Charles, der sich für Öko-Landwirtschaft erwärmt und extrem eifersüchtig auf Dianas Beliebtheit ist. Und dazwischen Camilla, zu der Charles nie den Kontakt abgebrochen hat. "Wir waren zu dritt in dieser Ehe", sagt Diana später, "es war etwas voll."

Rosenkrieg über die Medien

Bald machen Gerüchte die Runde, von Bulimie, Depressionen und Affären auf beiden Seiten. Ein Rosenkrieg beginnt, der über die Medien ausgefochten wird - bis das Königshaus genug hat und 1992 die Trennung anordnet. Eine Scheidung ist nicht geplant, aber es kehrt keine Ruhe ein. Charles gibt den Ehebruch zu, Diana spricht ihm daraufhin die Befähigung für den "top job" als König ab - beides in Fernseh-Interviews.

Wieder spricht die Queen ein Machtwort. Am 28. August 1996 werden Diana und Charles gegen eine Gebühr von 20 Pfund rechtskräftig geschieden. Das nüchterne Ende einer Ehe, die 15 Jahre vorher so märchenhaft begonnen hat.

Trauer um die "Königin der Herzen"

Diana widmet sich ihren sozialen Projekten, kümmert sich aus der Ferne um die Erziehung ihrer Söhne und sucht weiter nach der großen Liebe. Als sie am 31. August 1997 bei einem Autounfall stirbt, trauern Millionen. Und Charles? Erlebt eine Art spätes Happy-End: 2005 wird Camilla ganz offiziell die Frau an seiner Seite.

Autorin des Hörfunkbeitrags: Ariane Hoffmann
Redaktion: Gesa Rünker

Programmtipps:

"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 28. August 2021 an die Scheidung von Charles und Diana. Das "ZeitZeichen" gibt es auch als Podcast.

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