Diverse Kaffeebecher zum Mitnehmen stehen an einer McCafe-Verkaufstheke

18.08.1994: Schadenersatz für heißen McDonald’s-Kaffee

Millionen für eine heiße Koffeindusche: Vor 30 Jahren macht ein Urteil weltweit Schlagzeilen, das heute noch als Musterbeispiel gilt für astronomische Schadenersatzsummen in den USA.

Das Unglück geschieht, als die 79-jährige Stella Liebeck Milch und Zucker in ihren Kaffee geben will. Auf dem Parkplatz einer McDonald‘s-Filiale verschüttet sie im Auto ihren gerade gekauften Kaffee. Die Folge: Verbrennungen dritten Grades, acht Tage Krankenhausaufenthalt, zwei Jahre medizinische Behandlung und Kosten von 20.000 Dollar.

Für Stella Liebeck ist klar: Verantwortlich ist die Firma McDonald’s, denn die serviere ihren Kaffee deutlich heißer als marktüblich. Und warne außerdem nicht ausreichend vor dieser Gefahr. Und Liebeck ist nicht allein. Schon in über 700 anderen Fällen haben sich Kunden wegen Verbrennungen durch McDonald’s-Kaffee beschwert.

Eine Geschworenen-Jury spricht Liebeck Schadenersatz zu: 2.860.000 Dollar. Doch in der Berufung wird die Summe deutlich reduziert. Am Ende steht ein Vergleich, dessen Höhe nicht veröffentlicht wird. Bis heute funktioniert das US-Schadenersatzrecht im Wesentlichen wie zu Stella Liebecks Zeiten.


In diesem Zeitzeichen erzählt Jana Fischer:

  • Wie sich die zugesprochene Summe von 2,9 Millionen Dollar zusammensetzt,
  • wie aus 2,9 Millionen im Laufe der Zeit sagenhafte 8 Millionen werden,
  • dass auch kalte Produkte zu juristischen Problemen führen können,
  • welche Rolle dabei ein abgeschnittener Finger spielt.

Das ist unser wichtigster Interviewpartner:

  • Vincent Kästle (Jurist, Universität Frankfurt)

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Die Macherinnen hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Jana Fischer
Redaktion: Carolin Rückl, Sefa Suvak