Das Gemälde "Der Schrei" von Edvard Munch mit zwei Betrachter in einer Ausstellung der Wiener Albertina (2016)

22.08.2004: Das Munch-Gemälde "Der Schrei" wird in Oslo gestohlen

Mitten am Tag wird eines der bedeutendsten Gemälde des Expressionismus gestohlen. Den Dieben geht es nicht um Munchs Meisterwerk, trotzdem verändert der Raub Museen weltweit.

Es ist ein Sonntagmorgen im August, als die beiden bewaffneten Männer in den Saal des Osloer Museums stürmen, in dem "Der Schrei" und die "Madonna" von Edvard Munch hängen. Die Besucher - Touristen - die sich darauf gefreut hatten, zwei Meisterwerke im Original zu sehen, finden sich in einem Albtraum wieder. Sie werden mit vorgehaltener Waffe zu Boden gezwungen.

Wenige Stunden später findet die Polizei einen kaputten Bilderrahmen und das Fluchtauto. Von den Tätern keine Spur, aber jede Menge Fragen: Warum stahlen sie zwei so berühmte Gemälde? Verkaufen lassen sich solche Werke nicht. Einzig Lösegeld kann man damit erpressen. Aber wofür? Oder für wen?

Die Bilder kann die Polizei erst zwei Jahre nach dem Raub sicherstellen. "Der Schrei", den Munch auf Pappe gemalt hatte, ist in keinem guten Zustand. Zwei Jahre dauert die Restaurierung. 2008 kann das berühmte Bild erstmals wieder ausgestellt werden. Der Raub des "Schrei" hat ein Umdenken in Sachen Sicherheitskonzept in Museen bewirkt.


In diesem Zeitzeichen erzählt Andrea Klasen:

  • Wie viele Versionen des "Schrei" Edvard Munch gemalt hat und welche 2004 gestohlen wird,
  • welche lange Entstehungsgeschichte der "Schrei" hat,
  • wie eine Notiz auf der Rückseite der ersten Version des Bildes lautet,
  • warum der Raub des "Schrei" mit einem anderen spektakulären Verbrechen in Beziehung steht,
  • wo das sichergestellte Werk heute zu sehen ist.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:

  • Nils Ohlsen (Kunsthistoriker, Direktor des Kunstmuseums in Lillehammer)
  • Ortrud Westheider, Michael Philipp, Daniel Zamani: Munch - Lebenslandschaft. Potsdam 2023

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Andrea Klasen
Redaktion: Carolin Rückl und Sefa Suvak
Technik: Sascha Schiemann