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Arbeiter-Sanitäts-Kolonne bei einer Übung (ca. 1910)

29.11.1888: Der Arbeiter-Samariter-Bund entsteht in Berlin

Die Geschichte des Arbeiter-Samariter-Bunds beginnt mit einem schweren Unfall. Ein Zimmermann muss miterleben, wie drei Kollegen getötet werden - und gründet eine Selbsthilfeorganisation für Arbeiter und Handwerker.

Entstanden aus der Selbsthilfe: Der Arbeiter-Samariter-Bund

WDR Zeitzeichen 29.11.2023 14:45 Min. Verfügbar bis 29.11.2099 WDR 5


Im 19. Jahrhundert sind tödliche Arbeitsunfälle in Fabriken und Bergwerken oder auf Baustellen an der Tagesordnung. Dem gegenüber sind Arbeitsschutzmaßnahmen ebenso Mangelware wie geeignete Vorkehrungen für den Ernstfall. Da beschließen die Arbeiter in Berlin, sich bei Unfällen selbst um die Versorgung von Verletzten zu kümmern. Am 29. November 1888 treffen sich über 100 Zimmerleute, Maurer und Bauarbeiter zu ihrem ersten selbstorganisierten Erste-Hilfe-Kurs. Weitere Kurse folgen - bald auch in anderen Städten Deutschlands.
Der Obrigkeit sind diese Treffen ein Dorn im Auge. Eine Zeit lang wird den Arbeitern verboten, sich in Gaststätten zu versammeln. Zudem sind die meisten Ärzte nicht bereit, die interessierten Laien zu unterrichten. Vor allem jüdische Mediziner erteilen Nachhilfe. 1909 schließen sich die Selbsthilfeorganisationen deutschlandweit zum Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) zusammen. Dieser veranstaltet fortan nicht nur Erste-Hilfe-Kurse, sondern konzipiert auch Vorschriften zum Arbeits- und Unfallschutz und entwickelt Ideen zur Verbesserung der Hygiene in Krankenhäusern.

In diesem Zeitzeichen erzählt Claudia Friedrich:
  • Wie aus einer Selbsthilfegruppe der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) wurde.
  • Woher der ASB seinen Namen hat.
  • Warum Frauen lange außen vor blieben.
  • Was die Nazis gegen den ASB hatten - und ihn deswegen auflösten.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Mareike Hollmann (Leiterin des ASB Archivs)
  • Wilhelm Müller (ASB-Vizepräsident und Chronist des ASB)
  • Prof. Annette Zimmer (Seniorprofessorin am Institut für Politikwissenschaft, Universität Münster)

Weiterführende Links:

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Claudia Friedrich
Redaktion: Gesa Rünker

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