ZeitZeichen
20.08.1968 - Truppen des Warschauer Paktes marschieren in die CSSR ein
Stand: 20.08.2018, 00:01 Uhr
Demokratisch, sozial gerecht und modern - so stellten sich 1968 die führenden Kommunisten der Tschechoslowakei die Zukunft ihres Landes vor. Doch am späten Abend des 20. August landete auf dem Prager Flughafen eine sowjetische Militärmaschine. Luftlandeeinheiten besetzten den Tower und die Abfertigungshalle. Es war der Beginn der präzise geplanten militärischen Besetzung der CSSR.
Von Wolfram Stahl
In der Nacht rollten dann die Panzer der Warschauer-Pakt-Staaten über die Grenze. Kampftruppen aus der Sowjetunion, Bulgarien, Ungarn und Polen besetzten alle strategisch wichtigen Positionen. Der Einmarsch war die militärische Antwort auf das ehrgeizige Experiment der CSSR, einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz schaffen zu wollen.
Im Frühjahr 1968 hatten führende Politiker um Alexander Dubcek beschlossen, den Kommunismus in ihrem Land mit Unterstützung der Bevölkerung zu reformieren. Doch Moskau wollte die Tschechoslowakei nicht aufgeben. Schließlich brachten die Truppen des Warschauer Pakts den abtrünnigen Partner wieder auf die sowjetische Linie und beendeten im Sommer den "Prager Frühling".
Dubcek und seine Reformer wurden verhaftet und nach Moskau gebracht.
Redaktion: Michael Rüger