Liebe in einer gewalttätigen Welt voller Vorurteile

Vor 60 Jahren, am 26. September 1957, erlebt das Musical "West Side Story" seine Uraufführung am Broadway. Es schreibt Musical-Geschichte, ist überall auf der Welt heute noch zu sehen. Und mit seinem Thema Fremdenhass aktueller denn je.

Natalie Wood in der Hauptrolle als "Maria" und Richard Beymer in der Rolle des "Tony" in der Verfilmung von "West Side Story"aus dem Jahr 1961.

Amerika im Jahr 1955. Die Idee ist, eine moderne Version von Shakespeares "Romeo und Julia" als Musical auf die Bühne zu bringen. Doch es will nicht so recht gelingen. Seit sieben Jahren kauen Komponist, Drehbuchautor und Choreograf darauf herum, ohne Erfolg. Ein Blick auf die Schlagzeile der Zeitung bringt endlich die zündende Idee.
Autor des WDR 5 ZeitZeichens ist Uwe Schulz

Amerika im Jahr 1955. Die Idee ist, eine moderne Version von Shakespeares "Romeo und Julia" als Musical auf die Bühne zu bringen. Doch es will nicht so recht gelingen. Seit sieben Jahren kauen Komponist, Drehbuchautor und Choreograf darauf herum, ohne Erfolg. Ein Blick auf die Schlagzeile der Zeitung bringt endlich die zündende Idee.
Autor des WDR 5 ZeitZeichens ist Uwe Schulz

Die meisten Leute hielten die Idee für Quatsch, erinnert sich Leonard Bernstein. "Du kannst kein Musical an den Broadway bringen, in dem es so viel Hass und Feindseligkeit gibt. Aber wir haben daran festgehalten." Sie wollen eines der drängendsten Probleme ihrer Zeit auf die Bühne bringen: Fremdenhass. Damals so aktuell wie heute.

Das moderne "Romeo und Julia" spiegelt sich in der Liebesgeschichte zwischen Tony und Maria wider. Tony ist früherer Anführer der Jets. Und die Puerto-Ricanerin Maria die Schwester des verfeindeten Sharks-Anführers Bernardo.

Was das Musical so erfolgreich macht: Es ist ein Gesamtkunstwerk – eine realistische Geschichte, mit eingängigen Versen und einer Musik, von der Kenner 60 Jahre nach der Premiere am Broadway noch schwärmen. Die Times nennt es "das beste Musical aller Zeiten". Leonard Bernstein bewegt sich mühelos zwischen ernster Musik und Unterhaltungsmusik, zwischen Pop, Jazz und Klassik.

Es ist vor allem ein Konflikt zwischen Einheimischen und Zuwanderern – im Amerika des 21. Jahrhunderts mit Präsident Trump und seiner Vision einer Grenzmauer zu Mexiko aktueller denn je.

Stand: 22.09.2017, 15:56 Uhr