Mit Mackie Messer zum Welterfolg

Nach Erfolg sah es erst gar nicht aus. Die Proben zur Dreigroschenoper waren mehr als chaotisch. Doch sie wurde zu Bertolt Brechts größtem Erfolg. Mit "Mackie Messer" schrieb er Theatergeschichte. Vor 90 Jahren war die Uraufführung in Berlin.

Portrait von Bertolt Brecht in Lederjacke, Zigarre rauchend an ein Klavier gelehnt.

Keine durchkomponierte Oper, sondern "episches Theater", keine klassischen Opernsänger, sondern singende Schauspieler: Brecht kritisiert in der Dreigroschenoper die bürgerlich-kapitalistische Welt der Weimarer Republik. Nach seiner Idee vom "epischen Theater" sollen die Zuschauer über die Zustände reflektieren anstatt sich in die illusionäre Welt hineinziehen zu lassen.

Keine durchkomponierte Oper, sondern "episches Theater", keine klassischen Opernsänger, sondern singende Schauspieler: Brecht kritisiert in der Dreigroschenoper die bürgerlich-kapitalistische Welt der Weimarer Republik. Nach seiner Idee vom "epischen Theater" sollen die Zuschauer über die Zustände reflektieren anstatt sich in die illusionäre Welt hineinziehen zu lassen.

Als Vorlage für das Stück dient John Gays damals 200 Jahre alte "Beggar's Opera"– Bettleroper – mit ihrem lang anhaltenden, außergewöhnlichen Erfolg. Elisabeth Hauptmann wird davon angezogen. Sie ist Mitarbeiterin, Lektorin und Geliebte des damals 28-jährigen Brechts. Sie liest und übersetzt die Oper und legt Brecht das Manuskript vor. Er tüftelt daran herum. Es ist der Anfang der Dreigroschenoper.

Mit den Urheberschaften ist es allerdings so eine Sache. Die Dreigroschenoper bediene sich weiterer Dichterquellen, ohne sie anzugeben, so die Kritik. Und der Titel des Stücks stammt eigentlich von Lion Feuchtwanger, der nach einem Probenbesuch die Idee hatte. Ein kleiner Plagiatsskandal – Brecht entschuldigt sich lapidar mit seiner "Laxheit in Fragen geistigen Eigentums".  

Stand: 30.08.2018, 14:49 Uhr