ZeitZeichen
22.05.1993 - Beginn der "Lopez-Affäre" bei VW
Stand: 10.04.2018, 12:29 Uhr
Es war einer der spektakulärsten Personalwechsel in der Autogeschichte. Der Automanager und Kostensenker Jose Ignatio Lopez wechselte 1993 von Opel zu VW. VW-Chef Ferdinand Piech erhoffte sich viel von dem Spanier - die Produktionskosten bei VW zählten zu den höchsten der Branche, finanziell ging es VW schlecht.
Von Arndt Brunnert
Lopez hatte schon bei Opel die Automobilzulieferer zu sehr niedrigen Preisen gezwungen. Als Lopez-Effekt wird noch heute eine Entwicklung beschrieben, die die Kostensenkung so überzieht, dass die Qualität leidet. Für viele auch ein Grund für die Opel-Krise.
Andererseits, argumentieren Ökonomen, hätte der Druck des "Würgers von Wolfsburg" die deutsche Autoindustrie fit für die Globalisierung gemacht. Kaum hatte Lopez bei VW begonnen, warfen Opel und GM dem Spaniern und seinem Team vor geheime Unterlagen von Opel mitgenommen zu haben.
Im Mai 1993 beginnt ein juristisches Tauziehen, das vier Jahre dauert und erst durch die Vermittlung von Bundeskanzler Kohl und US-Präsident Clinton beendet wird. Lopez musste gehen. VW Schadensersatz an GM leisten.
Redaktion: Hildegard Schulte