ZeitZeichen
31.08.1819 - Ende der "Karlsbader Konferenz"
Stand: 05.07.2019, 11:17 Uhr
Der französische Kaiser Napoleon war zwar schon seit vier Jahren entmachtet, doch vor seiner Niederlage bei Waterloo 1815 hatte er die politische Ordnung in Europa mächtig durcheinandergewirbelt: Staatengrenzen verschoben, eine neue Gesetzgebung eingeführt.
Von Jutta Duhm-Heitzmann
Und indirekt hat er auch die Haltung der Bürger zum Absolutismus verändert: Nur mit ihrer Hilfe war der Diktator besiegt worden - jetzt forderten sie von den autokratischen Fürsten eine demokratische Mitsprache ein. Im böhmischen Karlsbad trafen sich deshalb 1819 Abgeordnete absolutistischer Herrscher zu einer Art Geheimkonferenz, um diesen „umstürzlerischen Tendenzen“ einen Riegel vorzuschieben.
Unter der Leitung des österreichischen Außenministers Fürst von Metternich wurden am 31. August 1819 die "Karlsbader Beschlüsse" gefasst: Verbot der aufrührerischen Burschenschaften, scharfe Zensur, Überwachung der Universitäten, Bespitzelung und Verfolgung von "Demagogen" d.h. politisch Andersdenkender.
Sie leiteten eine Periode der Restauration ein, die erst durch die revolutionären Aufstände von 1848/49 endgültig beendet wurde.
Redaktion: Ronald Feisel