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Deutsches Requiem / Notenhandschrift

ZeitZeichen

18.02.1869 - Erste vollständige Aufführung des "Deutschen Requiems" von Johannes Brahms

Stand: 23.01.2019, 14:30 Uhr

Der Komponist Johannes Brahms war nicht nur ein exzellenter Kenner der Bibel, sondern als solcher durchaus kirchenkritisch eingestellt. Ein religiöser Freigeist, der die Theologen gern mit ihren eigenen Waffen schlug. Als er überlegte, eine Totenmesse zu schreiben, sollte diese nicht düster sein.

Von Christoph Vratz

Von den "Dies irae"-Wuchten, wie man sie von Mozart oder Verdi kennt, ist hier nichts zu finden. Denn Brahms wollte nicht die Vorstellung eines harschen Weltgerichts musikalisch abbilden, nicht die Schrecken des Todes, er wollte auch nicht explizit ein Leben nach dem Tod besingen. Daher erscheint bei ihm der Tod als Bruder Schlaf, als ein Vermittler von Ruhe und Heimkehr.

Geradezu demonstrativ verzichtet Brahms, der dieses Werk in mehreren Etappen zu Papier brachte, auf eine Vertonung des Auferstehungsgedankens.

"Was den Text betrifft, will ich bekennen, dass ich recht gern das 'Deutsch' fortließe und einfach den 'Menschen" setzte." - Also ein 'menschliches Requiem'? Auf jeden Fall ein Ausnahme-Requiem.

Redaktion: Hildegard Schulte

"Deutsches Requiem", 1. vollständige Aufführung (am 18.02.1869)

WDR ZeitZeichen 18.02.2019 15:02 Min. Verfügbar bis 15.02.2029 WDR 5


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