ZeitZeichen
24.07.1991 - Todestag von Isaac Bashevis Singer
Stand: 01.06.2016, 14:39 Uhr
"Bei uns zuhause war alles Sünde", denn seine Familie war fromm - er aber kritisch, aufmüpfig, witzig, lebenshungrig. Irgendwann brach er aus, verließ die geschlossene, jiddische Gemeinschaft seiner Kindheit, gelangte über Warschau bis nach Amerika.
Von Jutta Duhm-Heitzmann
Dort, in New York, wurde Isaac Bashevis Singer zu einem Schriftsteller von Weltrang. Und zwar gerade weil er seine Vergangenheit, das polnische Schtetl, die jiddische Frömmigkeit und Kultur aufgesogen hatte. Aber auch ihren Humor, die Lust an möglichst mystisch-gruseligen Geschichten, skurrilen Gestalten, komisch-tragischen Liebenden. 1978 bekam er dafür den Nobelpreis.
Als er starb, am 24. Juli 1991, starb mit ihm der letzte große Chronist des Jiddischen, einer ausgerotteten Kultur.
Redaktion: Hildegard Schulte