Mit ihren beiden Romanen "Gilgi, eine von uns" und "Das kunstseidene Mädchen" stieg die junge Schriftstellerin Anfang der 30er Jahre zur Erfolgsautorin auf. In einem sehr eigenwilligen, schnodderig-ironischen Stil erzählte sie von Kleinbürgermädchen auf der Suche nach dem ganz großen Glück: "Ein Glanz" wollen sie werden, und müssen doch erleben, wie ihre Glitzer-Träume an der Realität zerplatzen.
Auch Keuns eigene glanzvolle Karriere scheiterte: Die Nazis verdammten ihre Bücher als "Asphaltliteratur" und trieben sie in die Emigration.
In der Nachkriegszeit konnte sie sich in Deutschland nicht mehr als Schriftstellerin durchsetzen: Sie trank immer mehr und landete vorrübergehend sogar in der Psychiatrie. Erst Ende der 70er Jahre, kurz vor ihrem Tod, wurden ihre Bücher wiederentdeckt.
Redaktion: Hildegard Schulte