ZeitZeichen
13.07.2010 - „Museum der menschlichen Evolution" öffnet
Stand: 30.06.2020, 15:39 Uhr
Englische Bahn-Ingenieure stoßen 1901 die Tür in unsere Vorzeit weit auf: Sie sprengen eine Schlucht in den Kalkstein der nordspanischen Sierra de Atapuerca und legen ein bis dahin verborgenes Höhlensystem frei. Nachdem 75 Jahre später die Funde erstmals ernsthaft wissenschaftlich untersucht werden, gibt es für die zahlreichen archäologischen Sensationen keinen geeigneten Ausstellungsort.
Von Jochen Marmit
2010 öffnet deshalb das Museo de la Evolución Humana im nahegelegenen Burgos. Hier werden die Funde rund um den Homo Antecessor (900.000 v Chr.) und dessen Vorgänger (1,5 Mio Jahre alt) aus Atapuerca ausgestellt und aufgearbeitet.
Zusammen mit dem Nationalen Institut zur Erforschung der menschlichen Entwicklung und einem großen Kongresszentrum stellt das Museum der menschlichen Evolution ein prachtvolles Triumverat am Rande der Innenstadt dar. Mit Blick auf die gotische Kathedrale, darüber die Reste der Burg, die der Stadt ihren Namen gab, direkt am kleinen Fluss Arlanzón.
Seit 10 Jahren locken die Glasfronten und ihre rot gekreuzten Stahlträger wie ein Fenster in eine ferne Welt lange vor unserer Zeit. Zusammen mit einem weiteren Zentrum für praktische Archäologie hat die Stadt am Jakobsweg in der nordspanischen Region Castilla y León einen ganz eigenen und gleichzeitig zutiefst europäischen Ort geschaffen.
Redaktion: Michael Rüger