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Cannabis Blätter vor schwarzem Hintergrund.

Cannabis – Weniger gefährlich durch Legalisierung?

Legales Cannabis soll den Konsum regulierbar machen und den Schwarzmarkt verdrängen. Das will die Bundesregierung mit einem Gesetz erreichen, das am Freitag zur Abstimmung steht. Würden Sie zustimmen? Diskutieren Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch!

Seit dem Beginn ihrer Regierungszeit verfolgt die Ampel das Vorhaben, Cannabis in Deutschland zu legalisieren. Am Freitag stimmt nun der Bundestag darüber ab. Die Regierungskoalition hat eine Mehrheit. Die Zustimmung sollte also kommen. Auch wenn es Kritik in den eigenen Reihen gibt. Erwachsene ab 18 Jahren dürfen demnach 25 Gramm Gras und drei Pflanzen besitzen. In speziell reglementierten Cannabis Clubs darf ab Juli Cannabis produziert und an Mitglieder verkauft werden. Die Ordnungsbehörden sollen die Produkte und den Handel überprüfen.

Ist das in der Praxis machbar? Nein, sagt der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK). "Dieses Gesetz muss gestoppt werden", sagte der BDK-Vorsitzende Dirk Peglow. Bei dem Gesetz handele es sich um "ein Regelungsmonster, das kaum in der Praxis umzusetzen sein wird und auch die Ziele nicht erreichen wird, die es erreichen soll". Der Kleinhandel werde durch die Pläne "im Prinzip legalisiert", sagte Peglow. Dealer könnten bis zu 25 Gramm bei sich tragen und es sei nicht möglich, dass die Polizei "unterscheiden kann zwischen legal angebautem Cannabis und illegalem". Der Schwarzmarkt werde so nicht eingedämmt, sondern eher gefördert.

Gegner und Befürworter der Legalisierung finden sich unter Rechtsexperten, Medizinern, Pädagogen und Psychologen. Die Befürworter bezeichnen die bisherige Verbotspolitik als gescheitert. Cannabis sei unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen weit verbreitet. Weil bislang nur der Schwarzmarkt als Quelle zur Verfügung steht, seien damit Gefahren verbunden, die eine Legalisierung mindern würde, so die Argumentation. Dazu zählen Verunreinigung und hochpotente gefährliche Zusatzstoffe wie synthetische cannabisähnliche Wirkstoffe.

Kinder- und Jugendärzte verweisen auf die Risiken, die mit dem Cannabiskonsum verbunden sind: Veränderungen im Gehirn von Heranwachsenden, mögliche Abhängigkeiten und psychische Risiken wie durch den Konsum ausgelöste Psychosen. Einer Umfrage zufolge fürchten 73 Prozent der befragten Eltern, dass ihre jugendlichen Kinder durch die Legalisierung mit größerer Wahrscheinlichkeit und mehr Cannabis konsumieren. Einig sind sich Befürworter und Gegner hingegen darin, dass die Präventionsangebot für Jugendliche und erwachsene Konsumenten ausgebaut werden sollen.

Welche Argumente finden Sie überzeugend? Sind Sie für oder gegen die Legalisierung von Cannabis? Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Rauschmittel gemacht? Ist das ein Thema in in Ihrer Familie oder in Ihrem Umfeld? Welche Chancen und welche Risiken sehen Sie konkret? Glauben Sie, die Vorgaben für Besitz und Produktion können wirksam umgesetzt werden? Teilen Sie die Hoffnung, dass der Schwarzmarkt verschwinden wird?

Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).

Gast: Anke Stallwitz, Professorin für Sozialpsychologie, Fachbereich Soziale Arbeit, Evangelische Hochschule Freiburg

Redaktion: Willi Schlichting und Julia Lührs

Cannabis – Weniger gefährlich durch Legalisierung?

WDR 5 Tagesgespräch 22.02.2024 45:17 Min. Verfügbar bis 21.02.2025 WDR 5


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