Die deutsche Wirtschaft steckt in der Flaute. Bei den Gründen wird auch die deutsche Bürokratie genannt, der Wunsch, bis ins Detail zu regeln und zu prüfen. Der Präsident des Deutschen Industrieverbandes Siegfried Russwurm sagt, es gebe keinen Fortschritt beim Bürokratieabbau oder bei der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren.
Zu viel Bürokratie, zu wenig Digitalisierung – Verbände aus Industrie und Handwerk befürchten Nachteile für den Wirtschaftsstandort Deutschland und die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Besonders betroffen sind Bereiche wie etwa der Bausektor, die Verwaltung oder mittelständische Unternehmen. Wer beispielsweise eine Haus bauen oder einen Führerschein beantragen will, ist auch im Alltag mit bürokratischen Vorgaben konfrontiert.
Bürokratische Strukturen sollen Ordnung schaffen und Willkür verhindern. Zwischen Gerechtigkeit und Produktivität verläuft dabei oft ein schmaler Grat. Gerade im Ausland haftete Deutschland aber lange der Ruf an, besonders organisiert und effektiv bürokratisch zu agieren. Einige Wirtschaftsvertreter befürchten jedoch, dass sich Deutschland nun selbst durch seinen Bürokratiedschungel ausbremst.
Wo erleben Sie in Ihrem Alltag Bürokratie – privat und/oder beruflich? Welche Erfahrungen haben Sie mit bürokratischen Verfahren gemacht – positive wie negative? Wie sehr beeinflusst die Bürokratie aus Ihrer Sicht die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland? Spielt Bürokratie in Ihrem eigenen Beruf, in ihrem Betrieb, bei der täglichen Arbeit eine große Rolle? Was müsste passieren, um Bürokratie hierzulande abzubauen? Wird die Bürokratie zu negativ gesehen; schließlich blicken wir skeptisch auf Staaten, die ungeordnet und schwer nachvollziehbar Entscheidungen umsetzen?
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Gast: Wolfgang Landmesser, WDR Wirtschaftsredaktion
Redaktion: Willi Schlichting und Gundi Große
