Die Zahl der Messerdelikte steigt. In NRW nahmen die Messerdelikte, bei denen Menschen zu Schaden kamen, von gut 4.000 im Jahr 2022 auf mehr als 6.000 im letzten Jahr zu, so das Innenministerium.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) möchte deshalb das Waffengesetz verschärfen. Klingen sollen maximal noch sechs Zentimeter lang sein dürfen, das Mitführen von Springmessern soll ganz untersagt werden. "Wenn Sie ein großes Küchenmesser kaufen, ist das natürlich von Ausnahmen gedeckt", so Faeser, aber es müsse niemand im öffentlichen Raum Messer mit langen Klingen mit sich führen.
Das Waffengesetz erlaubt es, temporär das Mitführen von Waffen auf öffentlichen Plätzen zu verbieten. Derzeit gibt es Waffenverbotszonen etwa in Frankfurt, Berlin, Hamburg, Köln, Düsseldorf, Leipzig, Saarbrücken, Stuttgart und Mannheim. NRW-Innenminister Herbert Reul sagt: "Mit den Waffenverbotszonen machen wir die Straßen ein Stück weit sicherer. Vor allem an Orten und Plätzen, an denen es immer wieder zu Straftaten kommt und an denen sich viele Menschen aufhalten, sollen sich die Bürgerinnen und Bürger wieder wohler fühlen können.“
Jochen Kopelke, Bundeschef der Gewerkschaft der Polizei, setzt auf das Entgegenkommen der Messerbesitzer: "Damit diese Maßnahme effektiv ist, muss die Bundesregierung für Abgebende ernsthafte Anreize schaffen. Konkret könnte das bedeuten: ein Jahr Netflix für die Abgabe eines verbotenen Butterfly-Messers."
Auch die Opposition fordert eine Verschärfung der Waffengesetze. "Wir müssen jetzt einen deutlichen Schritt weiter gehen und das Waffenrecht an dieser Stelle weiter einschränken", sagt Christina Kampmann, innenpolitische Sprecherin der SPD im NRW-Landtag, und fordert ebenfalls eine maximale Klingenlänge von sechs Zentimetern. Waffenverbotszonen seien ein gutes Werkzeug, aber nun müsse die Landesregierung noch mehr unternehmen.
Fühlen Sie sich sicherer durch ein Messerverbot? Wann tragen Sie ein Messer bei sich? Was halten Sie vom Tausch Messer gegen Streaming-Abo? Wünschen Sie sich ein generelles Verbot von Messern? Merken Sie einen Unterschied, wenn Sie sich in einer Waffenverbotszone aufhalten?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Dirk Baier, Kriminologe
Redaktion: Chris Hulin und Valentina Dobrosavljevic
