Deutschlands Wirtschaft schwächelt: Im vergangenen Jahr ist sie erneut in eine Rezession gerutscht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist dabei um 0,2 Prozentpunkte gesunken, teilte das Statistische Bundesamt gestern mit. Dass die deutsche Wirtschaft zwei Jahre in Folge schrumpft, kam zuletzt in den Jahren 2002/2003 vor.
Konkrete Ursachen für den Rückgang sind vor allem ein schwächerer Konsum im Inland und weniger Exporte ins Ausland. Dazu kommt: Die Energiekosten und das Zinsniveau sind weiterhin hoch. Fehlende Digitalisierung und Investitionen sowie die Bürokratie schwächen den Wirtschaftsstandort Deutschland zusätzlich. Das ist zum Beispiel in der Baubranche, in der Chemiebranche oder in der Automobilindustrie bemerkbar – auch in NRW.
Offenbar sinkt Deutschlands wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit. Auch die Prognosen für die Zukunft sind trüb, die Bundesbank hat ihre Konjunkturprognose gesenkt und sieht aktuell nur ein kleines Wachstum von 0,2 Prozent für dieses Jahr voraus. Die wirtschaftliche Lage sorgt bei vielen Menschen für Verunsicherung und ist im Alltag spürbar – etwa durch die hohen Preise oder die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz.
Die unsichere politische Lage trägt zu dieser wirtschaftlichen Entwicklung bei – vom Krieg gegen die Ukraine bis hin zur geplatzten Ampel-Regierung. Im aktuellen Wahlkampf kommen von den Parteien viele Vorschläge: SPD, Grüne und BSW wollen die Schuldenbremse reformieren und Investitionen vorantreiben, FDP, Union und AfD bestimmte Subventionen überprüfen und streichen. Zuletzt hatte die Forderung der Grünen nach Sozialabgaben auf Kapitalerträge für Aufruhe gesorgt.
Die Wirtschaft schwächelt – wie macht sich das in Ihrem Alltag bemerkbar? Sorgen Sie vor – und wenn ja, wie? Wofür geben Sie Geld aus? Und woran sparen Sie? Machen Sie sich Sorgen, dass Deutschland als Wirtschaftsstandort nicht mehr konkurrenzfähig sein könnte? Was muss aus Ihrer Sicht passieren, um der Wirtschaft zu helfen? Welche politischen Vorschläge halten Sie für sinnvoll, um den Wirtschaftsstandort zu stärken?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Prof. Dr. Almut Balleer, Wirtschaftswissenschaftlerin und Professorin für Empirische Makroökonomie an der Technischen Universität Dortmund
Redaktion: Chris Hulin und Jessica Eisermann