Mehrere Wohnungsgesuche hängen an einem Schwarzen Brett

Keine Wohnung für junge Leute – was tun?

Wohnung verzweifelt gesucht – von Auszubildenden und Studierenden. Der Markt ist leergefegt, Wohnheime sind rar gesät, die Wartelisten lang. Doch ohne Bett und Schreibtisch kein Studium, keine Ausbildung. Das liegt nicht im Interesse unserer Gesellschaft. Was muss passieren? Rufen Sie an im WDR 5 Tagesgespräch.

Semesterbeginn an den Hochschulen und auch das Ausbildungsjahr in NRW hat begonnen. In Münster hat der ASTA (Allgemeine Studierenden-Ausschuss) dieses Jahr zum ersten Mal eine Turnhalle als Notunterkunft für Studierende angemietet, damit sie nicht die Einführungswoche verpassen. In Köln werden schon seit Jahren zu Semesterbeginn immer wieder Notschlafplätze für Erstsemester angeboten. Aktuell stehen in Münster 3.630 Bewerberinnen und Bewerber auf der Warteliste für Wohnraum. In anderen Städten sieht es nicht besser aus.

Auch unter Auszubildenden ist die Wohnungsnot so groß, dass der Arbeitgeberverband Pflege bereits im letzten Jahr Alarm geschlagen hat: Junge Menschen träten ihre Ausbildung nicht mehr an, weil sie trotz aller Bemühungen keine dauerhafte Bleibe fänden. Und falls doch, schnürte ihnen die hohe Wohnungs- oder Zimmermiete die Luft zum Leben und Lernen ab.

Unter keiner Bevölkerungsgruppe ist die Armutsgefährdungsquote so hoch wie unter Studierenden und Auszubildenden mit eigener Haushaltsführung. Wer keine Eltern hat, die einem ausreichend Geld oder eine Bleibe bieten können, tritt seine Lehre oder sein Studium deshalb auch oft nicht an.

In einigen Städten gibt es Projekte, in denen Studierende und Auszubildende preiswerten Wohnraum bei privaten Eigentümerinnen und Eigentümern finden können, als Gegenleistung bieten diese Unterstützung im Alltag oder leisten gemeinnützige Arbeit. Das funktioniert ganz gut, reicht aber nicht.

Was also tun? Bildung und Ausbildung schreiben sich alle Parteien auf ihre Fahnen, doch bisher gibt es kaum sichtbare Bemühungen für die Grundvoraussetzungen, zu denen zweifelsohne ein Dach über dem Kopf gehört, aktiv zu sorgen.

Welche Ideen haben Sie, um die Wohnungsnot unter jungen Menschen zu beheben? Fangen Sie gerade ein Studium oder eine Ausbildungan suchen noch eine Wohnung? Was haben Sie bisher alles unternommen? Was erlebt? Ist bei den Eltern wohnen bleiben eine Alternative für Sie? Oder sind Sie Vermieter oder Vermieterin? Vermieten Sie gerne an Studierende und Auszubildende oder haben Sie da Vorbehalte? Was erwarten Sie von der Politik, den Hochschulen oder den Ausbildungsstätten? Wie könnten oder müssten die helfen?

Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).

Gast: Christian Oberst, Volkswirt im Bereich Wohnungspolitik und Immobilienökonomik, Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Redaktion: Chris Hulin und Heiko Hillebrand

Keine Wohnung für junge Leute – was tun?

WDR 5 Tagesgespräch 01.10.2024 45:18 Min. Verfügbar bis 01.10.2025 WDR 5


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