Im Notfall wird die 112 gewählt. Doch immer häufiger sind vermeintliche medizinischen Notfälle gar keine. Einsätze dieser Art belasteten die Rettungskräfte. Zugleich blockieren sie die Sanitäter für tatsächliche Notfalleinsätze. Denn es fehlt an Personal. Händeringend suchen die Rettungsdienste nach neuen Fachkräften. Zugleich sind die aktuell Beschäftigten wegen der steigenden Notrufzahlen immer höheren Belastungen ausgesetzt. Das zeigt auch eine gestern veröffentlichte Studie der Johanniter in NRW.
Damit das System nicht zusammenbricht, fordern die Rettungsdienste unter anderem eine bessere Lenkung der Notrufe durch eine übergeordnete Leistelle. Zudem sollten mehr Notfallsanitäter ausgebildet und ein spezieller Krankentransport für nicht lebensbedrohliche Fälle eingerichtet werden. Tobias Eilers von den Johannitern NRW appelliert an die Kommunen und Krankenkassen, mehr Ausbildungsplätze für Rettungssanitäterinnen und Sanitäter einzurichten. Denn Kommunen und Krankenkassen würden die Bedarfspläne festlegen.
Haben Sie schon einmal die 112 gewählt? Welche Erfahrung haben Sie gemacht? Wann würden Sie den Notruf wählen? Was ist für Sie ein medizinischer Notfall? Trauen Sie sich eine Einschätzung zu? Könnten Sie selbst helfen? Haben Sie einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert? Kennen Sie Menschen aus den Rettungsdiensten oder arbeiten Sie vielleicht selbst dort? Sind Sie bereit, nach ihrem Anruf bei der 112 in ein Gespräch zur Einschätzung der Schwere ihres Falles zu gehen?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Tobias Eilers, Johanniter NRW
Redaktion: Willi Schlichting und Chris Hulin
