
Lesung von der lit.RUHR
Literatur Live: Alina Bronsky rechnet "Pi mal Daumen"
Der hochbegabte Student Oscar und Moni, eine Frau Anfang 50, haben eine Gemeinsamkeit: ihre Liebe zur Mathematik. Die Geschichte der beiden erzählt Alina Bronsky in ihrem Roman "Pi mal Daumen". Auf der Lit.RUHR hat sie mit Marion Brasch über das Buch gesprochen.
Unterschiedlicher könnten Oscar und Moni nicht sein: Oskar ist adeliger Herkunft, hat autistische Züge und kann schon mit 16 sein Studium beginnen. Moni ist verheiratet, hat eine Tochter, drei Enkel und liebt knallige Lippenstifte. Als Oscar ihr zum ersten Mal im Hörsaal begegnet, hält er sie für eine Frau aus der Kantine. Aber genau wie Oscar ist sie fasziniert von Gleichungen und Zahlen. Sie will sich endlich ihren Traum erfüllen und Mathematik studieren. Staunend beobachtet Oscar, mit welchem Eifer sie den Vorlesungen folgt. Und bald entwickelt sich eine Freundschaft über die Klassen- und Altersgrenzen hinweg.
Alina Bronsky wurde 1978 in der Sowjetunion geboren und kam mit zwölf Jahren nach Deutschland. Sie hat selbst einige Semester Mathematik studiert. Und so ist ihr neuer Roman auch ein unterhaltsames Plädoyer für eine oft ungeliebte Wissenschaft und darüber hinaus eine warmherzige Geschichte über Hilfsbereitschaft und Respekt.
Ausschnitte aus einer Veranstaltung der lit.RUHR 2024
Moderation: Marion Brasch
Bearbeitung: Cornelia Müller
Redaktion: Mireilla Zirpins und Tobias Habig
Literaturangabe:
Alina Bronsky: Pi mal Daumen
Kiepenheuer & Witsch 2024, 272 Seiten.
Foto: lit.RUHR - Anna Spindelndreier