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Du sollst nicht! Über Verbote und Gebote

Stand: 26.02.2021, 12:52 Uhr

"Stell Dir keinen weißen Elefanten vor!" Niemand kann diese Aufforderung befolgen. Gebote und Verbote auf Verneinung aufzubauen, bewirkt wenig. Wie ist es also mit einem der machtvollsten der Zehn Gebote "Du sollst nicht töten?"

Sobald der weiße Elefant genannt wird, entsteht er schon als Bild im Kopf. Viele psychologische und pädagogische Schulen bauen auf der Erkenntnis auf, dass der menschliche Geist die Verneinung – jedenfalls spontan – nicht versteht und der verneinten Aufforderung nicht folgen kann. Aber es heißt: "Du sollst nicht töten!" Selbst das machtvollste der Zehn Gebote ist, wie etliche andere, auf Verneinung aufgebaut. Da sie ein universelles Menschengesetz aussprechen, fast eine Selbstverständlichkeit, werden die Gebote dennoch in dieser Form noch verstanden.

Neu sind dagegen Verbote der Corona-Krise. Mit ihrer positiven Formulierung – "Du sollst Abstand halten!" – bringen sie Klarheit. In persönlichen Gesprächen, vor allem bei Konflikten, ist es besonders wichtig, das entscheidende Wort "nein" oder "nicht" gezielt einzusetzen, damit alle Beteiligten dasselbe verstehen.

Autorin: Irene Dänzer-Vanotti

Redaktion: Theo Dierkes

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