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Ein Roma-Junge steht vor einem Stacheldrahtzaun.

Sinti und Roma an Schulen integrieren

Stand: 20.03.2020, 13:43 Uhr

Ismeta Stojkovic kümmert sich um Kinder aus Sinti und Roma-Familien an deutschen Schulen. Kadriye Acar hat sie und ihre Kolleg*innen des Bildungsprojekts "Amen Ushta" besucht und mit betroffenen Familien über den Wert von Bildung gesprochen.

"Manche Familien fallen nicht auf, vielfach weiß auch niemand, dass sie Sinti und Roma sind. Wir kümmern uns um die anderen," sagt Ismeta Stojkovic, vom Verein "Amen Ushta". Das ist Romanes und bedeutet: "Wir stehen auf." Wer sind "die anderen"? Das sind Familien, die ihre Kinder zum Beispiel nicht in die Schule schicken und für die Bildung keinen Stellenwert hat.

Chancengleichheit auch für Roma- und Sinti-Kinder

Um diese Familien und deren Kinder kümmert sich Ismeta Stojkovic. Sie ist selber Sinti, spricht Romanes, die Sprache der Sinti und Roma und ist Sozialarbeiterin. Sie spricht mit den Familien über den Wert von Bildung, erklärt ihnen (wenn sie Muslime sind), dass nach Bildung zu streben genauso viel wert ist, wie ein Gebet zu verrichten. Sie möchte Sinti und Roma-Kinder so fördern, dass Chancengleichheit besteht. Vor allem den Analphabetismus müsse man bekämpfen, denn der sei immer noch weit verbreitet. Die Mediatorinnen sind in den regulären Schulvormittag voll integriert. So können sie bereits im Unterricht Hilfestellung leisten, wenn Kindern im Unterricht Grundlagen fehlen.

Autorin: Kadriye Acar
Redaktion: Gerald Beyrodt

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