Meditation ohne Religion: Kritik an der Achtsamkeit
Stand: 23.04.2021, 11:51 Uhr
Wer ohne Religion meditiert, sucht oft Entspannung, eine Auszeit vom Alltag. Das weckt Skepsis bei Soziologen und Religionswissenschaftlern: Dient Meditation so der Anpassung an Leistungsdruck und Effizenz? Wird Achtsamkeit zum Motor des Kapitalismus?
Achtsamkeit ist seit Jahrzehnten im Trend. Im Buddhismus ist sie ein wichtiger Bestandteil der spirituellen Praxis. Im Westen ist sie davon meist losgelöst. In den 1970er Jahren entwickelte der amerikanische Molekularbiologe Jon Kabat-Zinn eine Methode zur Reduktion von Stress. Heute nehmen Tausende jedes Jahr an seinen Kursen, Workshops und Vorträgen teil. Sie erhoffen sich durch Achtsamkeit mehr Glück, Zufriedenheit und Wohlbefinden und wollen lernen, besser mit Stress umzugehen. Doch lässt sich mit Achtsamkeit auch die Welt verbessern? Soziologen und Religionswissenschaftler sehen das kritisch:
Mit Achtsamkeitsmeditation lerne der Einzelne sich dem Leistungsdruck der Gesellschaft anzupassen, aber soziale Probleme könne Achtsamkeit ihrer Ansicht nach nicht lösen. Auch bestehe die Gefahr, dass Achtsamkeit in Unternehmen zur Steigerung der Effizienz genutzt wird.
Autorin: Susanne Fritz
Redaktion: Christina-Maria Purkert
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