Gemaltes Bild eines Gehirns und ein Schild mit der Auschrift "Außer Betrieb"

Dummheit: Gedanken über eine menschliche Eigenschaft

Stand: 16.12.2024, 12:00 Uhr

Er ist dumm, sie ist dumm, es - das Verhalten - ist dumm. Gerne schreiben wir die Dummheit den anderen zu. Aber wieso regt uns Dummheit eigentlich so auf?

Dummheit mit vielen Gesichtern

So einfältig die Dummen angeblich sind, so vielfältig ist die Dummheit. Jemand ist naiv oder ungebildet. Oder minderbegabt auf der IQ-Messskala. Er handelt rücksichtslos oder übermütig, sie albern oder unüberlegt. Wieder jemand anderes weigert sich, Fakten zur Kenntnis zu nehmen und schwört auf das eigene Weltbild.

Dunning-Kruger-Effekt

Da liegt ein großes Problem, das die US-Psychologen Justin Kruger und Dave Dunning schon 1999 erforscht und beschrieben haben. Je geringer die Kompetenz, desto höher die Neigung der Menschen, ihre Fähigkeiten zu überschätzen. Ihr Glaube an sich selbst, ihre Kompetenz und das eigene Weltbild ist unerschütterlich. Selbst wenn Wissenschaft, Realität, Politik, Medien für eine Revision des Gedankenguts sprechen, gilt es festzuhalten an der eigenen (verzerrten) Wahrnehmung. Denn dann kommt eine kognitive Dissonanz gar nicht erst zum Zuge und wird nicht zum Problem.

Besser Selbstzweifel als Selbstüberschätzung

Sokrates hat übertrieben mit "Ich weiß, dass ich nichts weiß", aber der Satz klingt charmant und bescheiden. Ein bisschen Selbstzweifel ist allemal angebracht, aber nicht jeder ist dazu fähig. "Weiß ich nicht" kann zwar eine peinliche Antwort sein. Aber "Weiß ich alles" ist ebenso peinlich, sogar dumm. 

Autorin: Ulrike Burgwinkel

Redaktion: Gerald Beyrodt

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