
Gold, Weihrauch, Grundeinkommen?
Stand: 11.02.2024, 08:04 Uhr
Der Wert des Menschen ist im christlichen Menschenbild nicht von Leistung oder Einkommen abhängig. Und in Predigten heißt es, Gottes Liebe zu den Menschen sei ein Geschenk – bedingungslos. Wie also steht das Christentum zum bedingungslosen Grundeinkommen?
Gesellschaft ohne Arbeit?
Durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz gehen immer mehr Berufsbilder verloren, viele Menschen arbeiten zu geringen Löhnen und in sinnentleerten Tätigkeiten. Laut Studien werden langfristig nur bis zu zehn Prozent der Erwerbsfähigen eine Erwerbsarbeit haben. Papst Franziskus hat sich 2020 mit Blick auf eine Nach-Covid-Welt ausdrücklich für ein universelles Grundeinkommen ausgesprochen. Andere Kirchenvertreter sehen die Idee eher skeptisch, berufen sich unter anderem auf die katholische Soziallehre. Die Demokratie erodiere, wenn die Leute zuhause säßen, der Staat sie alimentiere und die "Unterhaltungsindustrie auf sie loslasse", meint etwa Kardinal Reinhard Marx. Durch die Digitalisierung entstünden schließlich auch neue Arbeitsplätze.
Wie wirkt sich das Grundeinkommen aus?
Aber welche? Predigten können jedenfalls bereits jetzt von KIs geschrieben werden. Und welche Erfahrungen machen Menschen, die bereits ein Grundeinkommen erhalten? Der Verein "Mein Grundeinkommen" hat seit 2014 bisher an über 1500 Menschen jeweils ein Jahr lang 12 mal 1.000 Euro ausgezahlt, finanziert von rund 350.000 Spender*innen.
Autor: Matthias Alexander Schmidt
Eine Produktion des SR für die ARD Audiothek
Redaktion im WDR: Christina-Maria Purkert
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