Atmen ist ein von innen nach außen gewendeter Vorgang. Einerseits eine physiologische Notwendigkeit, andererseits eine spirituelle Übung. In der fernöstlichen Meditationslehre ist der Atmen die Lebensenergie, das Qi. Mit dem ersten Atemzug des Neugeborenen kommt das Leben, mit dem letzten geht es zu Ende.
Im Altgriechischen heißt der Atem "pneuma", was verschiedene Interpretationen zulässt: Atem natürlich, aber auch Luft oder Wind, Seele, Geist. Im Tanach des Judentums, der hebräischen Bibel, stellen Seele und Körper eine feste Einheit dar. Die den Körper belebende Kraft, die Körperseele heißt im biblischen Hebräisch "nefesh","neschama" oder "ru’ach". Alle drei Begriffe bezeichnen ursprünglich den Atem.
Autorin: Ulrike Burgwinkel
Redaktion: Gerald Beyrodt
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