Flüchtlingscamp Idomeni, viele Zelte stehen nebebneinander, umgeben von Müll.

Esperanto

Stand: 15.08.2024, 11:42 Uhr

Dokumentarisches Hörspiel über eine Gruppe von Freiwilligen in einem griechischen Flüchtlingslager. Darüber, sich mit der Welt abzufinden, wie sie ist, und gegen Windmühlen zu kämpfen - zwischen Idealismus und Pragmatismus.

Von Lucas Derycke

Das Hörspiel steht ab dem 15. September 2024 zum Download zur Verfügung.

Wie verwandelt man das Gefühl der Lähmung in politisches Handeln?

Jasmin und Hannah verbringen den Sommer in Griechenland. Sie arbeiten als Freiwillige in einem Lager für Geflüchtete. Die Bedingungen für die Menschen hier sind schlecht. Hannah und Jasmin sortieren Spenden, teilen Lebensmittel aus - und unterrichten die Kunstsprache Esperanto. Doch bald wird klar, dass Jasmin nicht mit den Regeln und Hierarchien des Lagers zurechtkommt. Die Anonymität und die bloß temporäre Anteilnahme der freiwillig Helfenden verstößt gegen ihre Idee einer würdevollen Behandlung der Geflüchteten. Jasmin radikalisiert sich.

Wie gewinnt man den Kampf gegen die Antriebslosigkeit einer Generation? Und welche Rolle spielen dabei die Machtstrukturen unserer Sprache? 1887 wurde Esperanto als universale Sprache entwickelt. Bis heute konnte sich ihr völkerverständigender Ansatz jedoch nie durchsetzen. Das Hörspiel "Esperanto" führt zwei Utopien parallel und zeichnet Wege in einer schon verloren geglaubten Schlacht. Es basiert auf Recherchen des Autors in einem Flüchtlingscamp im Norden Griechenlands. Dort hat er mehrere Monate als Freiwilliger gearbeitet.