Nach der Arbeit hängen die Kleider ihre Menschen auf
Im Frühjahr 2020 erkranken in den Sammelunterkünften der Firma Tönnies in und um Rheda-Wiedenbrück hunderte Schlachthofarbeiter:innen an Covid19. Die deutschen Medien berichten ausführlich. Politker:innen, Gewerkschafter:innen und Firmenvertreter:innen diskutieren in Nachrichtensendungen, Reportagen und Talkshows. Die Arbeiter:innen kommen so gut wie gar nicht zu Wort. Auf die Frage (an einen Journalisten), warum das wohl so sei, kommt die Antwort: wahrscheinlich Sprachprobleme.
Von Senta Höfer
Die Autorin Senta Höfer kommt selbst aus Rumänien. In den wenigen O-Tönen, die in den Berichten eines Deutschlandfunk-Reporters zu hören sind, versucht sie, unter dem Voiceover die Aussagen der rumänischen und bulgarischen Arbeiter:innen zu verstehen. Dann spricht sie mit ihnen, in Deutschland und Rumänien. Und sie erzählen: von ihrem Leben in den Schlachthöfen – und ihren anderen Leben, zu Hause. Dabei zeigen sich Menschen und Schicksale, nicht bloß Arbeitskräfte, über deren Arbeitslohn und -stunden verhandelt wird – von ihren Arbeitgeber:innen, den Subunternehmer:innen, aber auch von den Gewerkschafter:innen und den Aktivist:innen, die ihnen helfen wollen, ihre Rechte zu vertreten und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Ausstrahlung am Sonntag, den 01. Mai 2024 um13.04 Uhr
Wiederholung am Sonntag, den 01. Mai 2024 um20.04 Uhr
Von: Senta Höfer
Redaktion: Nikolaus Steiner
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2023