Blut, Sand und Beton - Deutschland und das NEOM-Projekt der Saudis
Mit dem Siedlungsprojekt NEOM strebt Saudi-Arabien nach internationalem Prestige. Doch Menschen vor Ort werden zwangsumgesiedelt, Kritiker mit dem Tod bedroht. Trotzdem sind deutsche Firmen am Bau beteiligt, gefördert von der Bundesregierung.
Von Marc Thörner
NEOM - eine Region der Zukunft, eingebettet in die menschenleere Dünenlandschaft zwischen Jordanien, Ägypten und dem Roten Meer. Grün, autofrei, CO2-arm, vernetzt durch öffentlichen Nahverkehr, umgeben von Touristenzielen. - so zeigen es die PR-Videos internationaler Unternehmen. Aus Sicht saudischer Oppositioneller steht das Projekt allerdings nicht für Zukunft, sondern für das Gegenteil: Eine Beton-Architektur von gestern, Gewaltherrschaft und Zwangsumsiedlungen von rund 20 000 Menschen, extralegale Tötungen und die bevorstehende Hinrichtung von NEOM-Gegnern. Deutschland unterstützt dort mit Bundesmitteln die Firma Thyssen Krupp beim Bau einer Fabrik für grünen Wasserstoff. Was sagen beteiligte deutsche Firmen zur Kritik; was deutsche Politiker? Und wie steht es um Deutschlands „wertegeleitete Außenpolitik“, wenn es um den Machthaber Prinz Mohammed Bin Salman geht?
Ausstrahlung am Sonntag, 18. Februar 2024 um 13.04 Uhr
Wiederholung am Sonntag, 18. Februar 2024 um 20.04 Uhr
Von: Marc Thörner
Redaktion im WDR: Nikolaus Steiner
Produktion: Deutschlandfunk/WDR 2024