Von ihrem 12. Lebensjahr an wurde der DDR-Turnerin Kerstin P. das Dopingmittel Oral Turinabol verabreicht. Weder sie noch ihre Eltern wurden darüber informiert oder aufgeklärt. Das Mittel sorgte dafür, dass sich Kinder bis über ihre Schmerzgrenze hinaus belasten konnten. Früher Verschleiß war eine von etlichen gesundheitlichen Folgen. Schon mit 15 hatte die Turnerin Kerstin P. ihre erste Gelenkoperation, weitere folgten, bis heute. Sie lebt mit ständigen Schmerzen und musste ihren Beruf als Lehrerin vorzeitig aufgeben. Mit Hilfe der Landesbeauftragten für die Aufarbeitung der SED-Diktatur Mecklenburg-Vorpommern nimmt Kerstin P. den Kampf gegen die Behörden auf. Kerstin P. wird vor Gericht eine Rente zugestanden. Ein Urteil, das sich auch auf Tausende anderer DDR-Sportgeschädigten auswirkt. Doch ein Jahr nach der gerichtlichen Entscheidung hat Kerstin P. noch immer keinen Cent bekommen.
Ausstrahlung am Sonntag, 11. September 2022 um 13.04 Uhr
Wiederholung am Sonntag, 11. September 2022 um 20.04 Uhr
Von: Alexa Hennings
Redaktion im WDR: Adrian Winkler
Produktion: NDR 2022