[00:00:01.710] – Jingle
„immer frei - so geht Rente“. Ein Podcast vom WDR.
[00:00:09.930] – Zusammenfassung
Spielen wir mal kurz das Spiel: Keine Angst vor der Rentenversicherung. Also ich glaube, der erste Gedanke wäre einfach, ich suche mir mal meine Unterlagen zusammen. Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen, das sind 400 €. Das ist schon eine Menge. Das sind keine Menschen, die einem was verkaufen wollen. Andererseits so dramatisch ist es dann auch nicht: Nur, weil man dann eine Steuererklärung wirklich noch machen muss, heißt das nicht, dass man dann tatsächlich auch Steuern zahlen muss.
[00:00:35.880] - Matthias Bongard
Ganz herzlich willkommen zu „immer frei“. Mein Name ist Matthias Bongard und es ist die herzliche Einladung, unserem Podcast zu folgen. Für wen machen wir den eigentlich? Für alle, die ja dieses Jahr in Rente gehen. Oder nächstes? Oder übernächstes? Oder über, über, über, über übernächstes? Heißt eigentlich für alle, die sich dieses Themas mal widmen, die darüber überlegen, was kommt da auf mich zu. Denn das ist ja so, viele überlegen nicht, sondern denken sich: Och, das wird schon kommen, das geht von alleine. Das passiert automatisch. Und dem ist nicht so. Und wir wollen uns in diesem Podcast natürlich auch mit so Themenfeldern beschäftigen wie: Was mache ich mit der „Mehr-Zeit“, die ich dann habe? Was muss ich beachten, wenn ich in einer Partnerschaft dem anderen den ganzen Tag auf die Pelle hänge? Wie sieht es mit Gesundheit aus? Und das sind natürlich Themen, die sich entwickeln. Aber heute das Thema, das entwickelt sich nicht, das ist berechenbar. Es geht um das Thema Finanzen und Rente.
[00:01:32.160] - Matthias Bongard
Und dazu begrüße ich ganz herzlich zwei Gäste. Zum einen Isabell Pohlmann. Herzlich willkommen!
[00:01:37.320] - Isabell Pohlmann
Ja, hallo!
[00:01:38.190] - Matthias Bongard
Sie sind Journalistin, Buchautorin unter anderem des Buches „Finanzplaner 60 plus“ und Redakteurin bei den Finanztipps der Stiftung Warentest. Und den anderen, den wir im Boot haben, ist der Kollege Frank Christian Starke, Wirtschaftsredakteur, auch mit einem Schwerpunkt Altersvorsorge. Dir auch einen schönen guten Tag!
[00:01:56.820] - Frank Christian Starke
Ja, das gebe ich doch an alle zurück.
[00:01:59.250] - Matthias Bongard
Frau Pohlmann, man fragt Frauen ja nicht nach dem Alter. Was sind Sie für ein Jahrgang?
[00:02:03.990] - Isabell Pohlmann
Ich bin Jahrgang 77, also bin selbst noch ein bisschen von der Rente entfernt, aber kriege natürlich viel im bekannten und Freundeskreis mit. Da kommt so langsam was.
[00:02:13.050] - Matthias Bongard
Begeistert so ein junges Blut an diesem Thema, sich da so reinzufuchsen.
[00:02:17.610] - Isabell Pohlmann
Das ergibt sich meistens einfach durch irgendwelche Zufälle. Und ja, als die berufliche Chance da war, mit dem Thema mal zu arbeiten. Also ich habe viel zum Beispiel zum Thema Altersvorsorge für Frauen gemacht und dann ist man irgendwann auch beim Thema Rente ziemlich nah dran. Also, das ist, glaube ich, eine Kombination, die die passt dann schon zusammen.
[00:02:38.070] - Matthias Bongard
Frank Christian, du bist, glaube ich, der 64-er Jahrgang.
[00:02:41.250] - Frank Christian Starke
Das hast du dir gut gemerkt.
[00:02:42.270] - Matthias Bongard
Habe ich mir gemerkt. Babyboomer. Und der erste, der ist mit 67 Punktum in Rente darf. Frau Pohlmann, gibt es etwas in Ihrem Alltag, wo Sie immer wieder sagen: Huch, dass das so viele nicht wissen?
[00:02:55.920] - Isabell Pohlmann
Ich glaube, viele machen sich schon Gedanken darüber. Irgendwann kommt natürlich die Rente auf mich zu. Ich sage mal so: Ich glaube, so mit 60, vielleicht auch schon Ende 50, sind natürlich immer die Gedanken da: Ja, wann will ich denn eigentlich gehen? Wann kann ich gehen? Welche Pläne habe ich? Aber es ist halt immer auch diese Frage: Wo stehe ich dann eigentlich finanziell? Man denkt so: Ja, da kommt ja jedes Jahr einmal diese Renteninformation, später kommt auch eine Rentenauskunft, die ist noch ein bisschen detaillierter, aber ich glaube, also mir geht es zumindest so, man heftet das ja auch dann häufig mal ganz schnell ab und dann wartet man auf das nächste Jahr. Und irgendwann wird dieser Gedanke aber konkreter. Und dann: Ja, hoppla, es sind ja jetzt nur noch ein paar Jahre. Was mache ich denn? Wie stehe ich dann da? Ich glaube, das ist so dieser Überraschungseffekt, dass es dann manchmal doch ganz schnell geht. Und dann fängt das große Gedankenkarussell an.
[00:03:46.200] - Matthias Bongard
Da haben sie mich völlig erwischt, weil ich hefte diese Bescheide auch immer nur ab, bin aber knapp vor der Rente und gucke einfach immer nur drauf und sage: Aha. Und was man um dieses „Aha“ noch tun sollte, darüber reden wir in der heutigen Folge. Frank Christian, um eine Größenordnung zu schaffen: Wie viel Rente zahlt der Staat jeden Monat in dieser Republik aus?
[00:04:10.860] - Frank Christian Starke
Reichlich. Also wir haben über 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner. Und Renten werden noch mehr ausgezahlt, fast 26 Millionen. Und die Differenz? Die ist ganz einfach zu erklären, denn es gibt auch Renten wegen Todes. Die meisten davon sind Witwen- oder Witwerrenten, aber immerhin auch noch knapp 300.000 Waisenrenten. Also, wir reden hier schon über einen sehr großen Anteil der Bevölkerung und wir reden über irrsinnig viel Geld.
[00:04:37.440] - Matthias Bongard
Irrsinnig schwankt wahrscheinlich sehr und die Größenordnung wird uns allen nicht viel sagen.
[00:04:42.840] - Frank Christian Starke
Ja, also die Milliarden, die dann im Bundeshaushalt bereitgestellt werden und die dann auf den Konten der Deutschen Rentenversicherung, übrigens wirklich sicher, liegen, die sind schon enorm. Aber wie hoch die Renten sind, das ist so eine Frage, die dann oft in den Zeitungen mit den großen Buchstaben steht – die sind alle - diese Nachrichten - immer sehr missverständlich. Denn die Durchschnittszahlen, die bringen gar nichts. Und zwar deshalb, weil wir einige, das sind so viele nicht, meistens sind es Männer, die sehr gut verdient haben als Arbeiter oder Angestellte und die dann eine hohe Rente bekommen. Das sind in Nordrhein-Westfalen viele, die im Bergbau gearbeitet haben, aber auch im Saarland. Aber natürlich auch Menschen, die bei großen Konzernen gearbeitet haben. Die kriegen eine hohe Rente von 2.000, 2.400 € vielleicht. Wir haben aber auch ganz, ganz viele kleine Renten. Und das sind ganz oft Frauen, die eben nicht lange gearbeitet haben, die dann wegen der Kinder zu Hause geblieben sind, die vielleicht auch arbeitslos waren. Deswegen bringen Durchschnittszahlen bei den ganzen Diskussionen, die wir um die Renten erleben, wenig.
[00:05:45.730] - Matthias Bongard
Frau Pohlmann. Sie haben gerade schon gesagt, dass Sie sich mit dem Thema Frauen und Altersvorsorge mehr beschäftigt haben. Sind Frauen immer noch, ich sage es mal so salopp, die Gelackmeierten in dem System?
[00:05:55.960] - Isabell Pohlmann
Es ist tatsächlich immer noch so, ich meine, die statistischen Werte zeigen es einfach. Es sind vor allem eben die Mütter von Kindern und nicht die Väter, die häufig in Teilzeit arbeiten, die auch die längeren beruflichen Auszeiten haben und das macht sich dann eben hinterher auch bei der Rente bemerkbar, weil man einfach vielleicht weniger Jahre eingezahlt hat. Bzw. weil man ja in den Jahren, in denen man berufstätig war, eben wirklich nur Teilzeit beschäftigt war und entsprechend weniger Rentenansprüche in diesen Jahren erwirtschaftet. Und das schlägt sich dann natürlich am Ende im Rentenbescheid nieder.
[00:06:30.700] - Frank Christian Starke
Matthias, wenn Du eine Zahl willst hätte ich eine.
[00:06:32.980] - Matthias Bongard
Du, ich möchte eine Zahl. Was für eine?
[00:06:36.580] - Frank Christian Starke
Wo du schon fragst. Ich habe eben gesagt, und Frau Pohlmann wird mir da recht geben, dass die die Durchschnittszahlen wenig bringen. Ich habe jetzt mal eine realistische genommen, die schon was bringt. Also für Menschen, die mindestens 35 Versicherungsjahre auf ihrem Rentenkonto haben. Die haben eine durchschnittliche Bruttorente im Bundesgebiet von 1.550. Und die Unterschiede zwischen Männern und Frauen, die habe ich gerade hier parat. Das sind 400 €, das ist schon eine Menge. Also Männer, 1.700 und ein bisschen und Frauen 1.300 und ein bisschen. Da gibt es noch weitere Unterschiede: Zwischen den Bundesländern, auch da gibt es hohe Unterschiede. 300 € fand ich erstaunlich: Im Saarland und Thüringen sind ganz oben. Da sind viele Bergbaurenten dabei. Und Thüringen halt eben wenig hohe Renten. Und interessant, das wusste ich nicht das habe ich mir zur Vorbereitung auf diesen Podcast noch mal angeschaut: Die Frauen sind relativ gleich im Bundesgebiet. Also die Unterschiede gibt es bei den Männern und bei den Frauen ist es relativ gleich. Es schwankt so um die 1.300 € - außer Berlin Ost. Da sind einige doch deutlich höhere Rentenbezüge bei Frauen.
[00:07:46.960] - Matthias Bongard
Nehmen wir diese beiden Zahlen mal Frau Pohlmann 1.700, 1.300. Wie auch immer. Frank Christian hat da ein wichtiges Wort, glaube ich gesagt, nämlich Brutto. Genau dieses Brutto. Was bedeutet das, wenn man es auf netto ehrlich rechnet?
[00:08:03.640] - Isabell Pohlmann
Ja, also da kommt es wirklich drauf an und das ist der Punkt, der vielleicht auch häufig übersehen wird. Man bekommt diese Info 1.300 € brutto. Ach ja, könnte ja irgendwie hinkommen, aber es gehen die Krankenkassenbeiträge runter, es geht der Beitrag zur Pflegeversicherung runter und immer häufiger werden auch Steuern fällig im Rentenalter. Also, das heißt, ich sage jetzt mal, um eine Hausnummer zu nennen: für die Kranken und Pflegeversicherung gut 11 % je nach Beitragssatz der Krankenkasse auch durchaus ein bisschen mehr. Und Steuerpflicht muss man dann schauen. Aber ich sage jetzt mal so: Wenn von 1.300 € 140 € erst mal weg sind, dann steht dieses Geld natürlich auch nicht zur Verfügung. Und das ist natürlich schon ein Wert, mit dem man kalkulieren muss. Also, was bleibt nach Abzug der Krankenversicherungsbeiträge und der Pflegeversicherung übrig?
[00:08:51.580] - Matthias Bongard
Frank Christian. Jetzt geht das Ganze schon Richtung 1.000 langsam. Das ist nicht viel. Was fällt dir als erstes ein, wo du sagst: Ja, aber….
[00:09:04.330] - Frank Christian Starke
Ja, das aber ist auch wieder vor Panikmache zu setzen, denn 1.000 € ist definitiv nicht viel. Und wir haben gerade bei Frauen doch viele Renten, die noch unter diesen 1.000 € weiß Gott liegen. Jetzt ist das dann natürlich dramatisch oder kann dramatisch sein, wenn das wirklich alles ist, was zum Leben da ist Dann ist das so an der Grenze, wo man noch staatliche Hilfen dazu bekommt. Vielleicht können wir das später noch mal ansprechen. Es ist auf jeden Fall definitiv zu wenig oder sehr wenig zum Leben. Man muss aber aufpassen mit der Panik. Und was ich da meine ist, wenn man nur diese Beträge nimmt, vergisst man leicht das viele Menschen noch Zusatzeinkünfte haben. Also, viele Menschen haben noch eine betriebliche Rente. Das ist eine sehr gute Idee zur Vorsorge. Manche haben privat vorgesorgt und dann summiert sich das natürlich. Und wenn ein Partner eine Partnerin da ist und man das Geld zusammenlegt, dann ist unterm Strich natürlich auch noch mehr da. Das heißt, man sollte auch, wenn man hört, da hat jemand 900 € Rente, nicht direkt daraus schließen, dass derjenige arm ist. Man muss dann sehr genau nachfragen: Ist er noch mehr da? Gibt es noch eine andere Form der Zusatzversorgung.
[00:10:14.910] - Matthias Bongard
Jetzt war ich neulich bass erstaunt, als ich erzählte, dass man, soweit ich weiß, seine Rente auch beantragen muss. Das heißt, das passiert nicht von alleine, ne?
[00:10:26.040] - Isabell Pohlmann
Nee, also da muss man wirklich selber einen Antrag stellen, Das muss man aber - und das ist das Gute - nicht alleine machen. Also es gibt kostenlose Beratungsstellen bei der Deutschen Rentenversicherung und da kann man eben mit seinen Sachen hingehen und sagen so, ich möchte dann und dann in Rente gehen. Am besten ein bisschen Vorlauf einplanen. Also ein gutes Vierteljahr Vorlauf wäre schon sinnvoll. Manchmal ist es auch sinnvoller, noch früher anzusetzen, wenn zum Beispiel noch Lücken in der Erwerbsbiografie sind. Also man war vielleicht länger krank, war vielleicht mal im Ausland, hatte Arbeitslosigkeit und es ist vielleicht noch nicht alles auf dem Rentenkonto vermerkt. Deswegen ist immer unser Tipp, vielleicht mit Anfang 60 noch mal eine Kontenklärung bei der Deutschen Rentenversicherung zu beantragen. Das ist auch kostenlos, um dann wirklich diesen Antrag pünktlich zu stellen und damit eben auch wirklich pünktlich zum gewünschten Rentenbeginn das Geld dann fließen kann.
[00:11:19.290] - Matthias Bongard
Wir haben das in einer Folge schon kurz thematisiert, aber da ist mir dann plötzlich aufgefallen, als ich nachgeguckt habe, dass auch meine Ausbildung, die ich gemacht habe, meine Lehre, da nicht vermerkt war. Da hat es dann vielleicht der Arbeitgeber einfach verschlampt. So was passiert häufiger.
[00:11:33.090] - Isabell Pohlmann
Also, da sollte man auf jeden Fall alles, was an Belegen noch da ist, Zeugnissen, Arbeitsverträgen von früher oder so, das sollte man schon… Also da ist es tatsächlich sinnvoll, sowas auch aufzubewahren, dass man da noch mal guckt: Ist das alles mit drin? Wie ist das alles vermerkt? Also gerade die Ausbildungszeiten, da wurden dann die Rentenansprüche auch noch ein bisschen hochgerechnet. Deswegen: Das sind alles so Punkte, dass man da die Daten korrekt zusammen hat und komplett zusammen hat. Aber wie gesagt, es lohnt sich da wirklich, sich einen Beratungstermin zu besorgen, dahinzugehen und dann die Sache in die Hand nehmen, damit es wirklich losgehen kann.
[00:12:09.390] - Matthias Bongard
spielen wir mal ganz kurz das Spiel: Keine Angst vor der Rentenversicherung. Das sind keine Menschen, die einem was verkaufen wollen, sondern die, die sitzen da und die wollen auch nicht Geld sparen für den Staat, sondern die sind tatsächlich dafür da, das Beste für jeden rauszuholen?
[00:12:28.260] - Isabell Pohlmann
Bei der gesetzlichen Rentenversicherung ist es wirklich so: Es geht darum, das eigene Konto zu klären und da wird einem nichts verkauft. Da kann man dann wirklich sagen, ich habe die und die Zeiten. Und was heißt das für meine Rente?
[00:12:41.850] - Matthias Bongard
Wir haben schon über niedrige Renten gesprochen. Nehmen wir mal das große Wort Altersarmut in den Mund, denn das ist ein psychologisches Moment: Angst zu haben, zu wenig zu haben. Reden wir in Deutschland viel über Altersarmut oder ist es eine berechtigte Angst oder eine unberechtigte?
[00:13:06.530] - Isabell Pohlmann
Ich glaube, ein gewisses Risiko in bestimmten Personengruppen... Ich meine, es gibt Teilzeitphasen, längere berufliche Auszeiten. Das Risiko, dass man in bestimmten Lebenssituationen nichts für die Rente zahlt oder nichts für die Rente anspart, das ist einfach da. Ich meine, die Frage ist halt, wie viele es jetzt wirklich trifft, ist schwer zu sagen. Also ich glaube, es ist immer, was eben auch schon mal gesagt wurde, dieses: Vielleicht ist die Rente der Frau eher niedrig, vielleicht ist aber noch ein Partner da. Wenn das Paar dann untereinander die richtige Absicherung getroffen hat und vielleicht durch private Vorsorge, in die der Mann dann investiert hat, die Frau besser abgesichert hat. Ich glaube, dann sagen diese Werte einer niedrigen Rente erst mal nicht so viel aus und dann relativiert sich so ein bisschen das Risiko der Altersarmut. Grundsätzlich gibt es aber natürlich Personengruppen, die da deutlich ein deutlich größeres Risiko haben, in diese Falle zu rutschen.
[00:14:08.660] - Frank Christian Starke
Die gibt es, gibt auch schon viele, die drin sind. Also man kann sagen, dass 3 % der Älteren round about Grundsicherung im Alter beziehen. Also das ist die staatliche Absicherung für Menschen, die dann gar nichts haben. Diese 3 % sind mit Vorsicht zu genießen, weil es auch einige Menschen gibt in nennenswertem Umfang, die sich schämen und die deshalb nicht zum Amt gehen. Diese 3 % sind aber eine Größenordnung, und man muss der Ehrlichkeit halber sagen, es wird sehr viel über Altersarmut gesprochen, sehr viel weniger über Kinderarmut. Und wir haben einen deutlich höheren Anteil von armen Kindern in Deutschland - „noch“ muss man sagen. Wenn ich zu allem, was Frau Pohlmann gesagt hat, was alles aus meiner Sicht völlig richtig ist, wenn ich das noch ergänzen darf: Es sind wirklich Menschen gefährdet, die in die Altersarmut hineinlaufen. Erwähnt wurde, die lange in Arbeitslosigkeit und/oder Hartz vier Bürgergeld stecken oder gesteckt haben. Und generell wer, und das trifft dann wiederum sehr viele Frauen, wer lange in Niedriglohn steckt und in Teilzeit, wenn das auch noch zusammenkommt, ja dann kann man sehr lange arbeiten, sehr lange, ehrlich jeden Morgen zur Arbeit gehen. Es kommt trotzdem nichts herum, denn die staatliche Rente jedenfalls, die wird getrieben von den Löhnen. Und man kann sich das natürlich auch leicht ausrechnen. Wenn jemand als Fahrradkurier unterwegs ist oder in Teilzeit Regale einräumt in einem Niedrigjob, dann bleibt natürlich sehr wenig Geld übrig, um sich noch privat abzusichern. Und betriebliche Absicherung gibt es dann auch nicht. Also das sind Personengruppen, die sich wirklich Gedanken machen müssen über ihre Rente. Und wenn ich das politisch anfügen darf, die Gesellschaft muss sich Gedanken machen, wie man diese Personengruppen schützt.
[00:15:46.070] - Matthias Bongard
Wir reden gleich noch ein bisschen über zusätzliche Jobs, auch in der Rente noch. Ich möchte aber erst einmal betonen, dass sich dieser Podcast an Menschen - auch ein paar Jahre vor der Rente - richtet. Und deswegen lassen Sie uns gerne mal noch über Vorsorgestrategien sprechen. Frau Pohlmann, gibt es so wenige Bausteine, bei denen auch noch das Alter von 58, 60, 62 hilft, das Polster aufzubauen?
[00:16:08.690] - Isabell Pohlmann
Doch die gibt es tatsächlich. Ich meine, was jetzt natürlich im Moment zu beobachten ist: Die Zinsen sind wieder angestiegen. Ich sage mal Tages-Festgeld, da ist schon wieder mehr machbar. Aber das ist natürlich ein kleiner Baustein. Den sollte man auf jeden Fall ergänzen. Wenn man die finanziellen Mittel dazu hat, wäre eine Variante tatsächlich Geld in die eigene Rente zu investieren, in die gesetzliche Rente zu investieren. Das ist möglich für all diejenigen, die …
[00:16:38.480] - Matthias Bongard
Das ist in Ihrem Fahrplan auch ein bisschen detaillierter aufgezeigt. Also man, wenn man ein bisschen was über hat, zahlt man mehr ein und das rentiert sich.
[00:16:46.520] - Isabell Pohlmann
Genau, also man zahlt mehr ein. Nehmen wir jetzt mal einen Angestellten: Der zahlt für seinen Verdienst sowieso Pflichtbeiträge an die Rentenversicherung. Wer aber mindestens 50 Jahre alt ist, der kann freiwillig noch mehr in seine gesetzliche Rente investieren, sich also so höhere Rentenansprüche sichern. Und der Clou dabei - und das kommt, glaube ich, auch häufig immer dann ganz gut an - ist die Steuerersparnis, die das bringt, weil diese Beiträge, diese Sonderzahlungen, die man leistet, die kann man in der Steuererklärung geltend machen und sich dadurch dann eben auch noch einen satten Rabatt beim Finanzamt holen. Und das ist immer so ein bisschen auch so ein Leitmotiv, wo man sagt, okay, da ist wirklich was möglich und das lohnt sich. Also das wäre die sichere Variante, um zu sagen, okay, ich stecke mehr in meine gesetzliche Rente und kriege dann im Alter mehr raus. Eine Alternative ist natürlich auch, dass man sagt, ich probiere es vielleicht mit Indexfonds., mache eine Mischung aus sicherem Tagesgeld zusammen mit Indexfonds. Das wäre eine Variante, um eben auch noch sich ein sicheres Polster neben der gesetzlichen Rente aufzubauen. Wobei man da auch immer wirklich sagen muss, Indexfonds sind eine Variante, aber ein gewisses Risiko ist einfach auch damit noch verbunden.
[00:17:59.420] - Matthias Bongard
Da würde ich auch noch mal nachfragen. Also, in meinem Bekanntenkreis gibt es entweder die Gruppe, die sagt Geh mir weg mit Aktien. Und die anderen, die sagen das Zauberwort ETF, das ist dieser Fonds, den Sie auch angesprochen haben. Ja, Frank Christian, geh` mir weg mit Aktien oder Zauberwort ETF?
[00:18:19.310] - Frank Christian Starke
Ich würde erst mal sagen. Geh mir weg mit Sand. Also zieh den Kopf aus dem Sand raus. Das Allerwichtigste, was man denke ich, machen muss, ist, wenn man es bisher noch nicht getan hat, sich mal wirklich ein Wochenende hinsetzen und ganz ehrlich rechnen. Wie viel Geld habe ich, wie viel kann ich erwarten? Wie viel kommt von der gesetzlichen Rente, wie viel kommt vielleicht von der Lebensversicherung noch? Wie wird die wann ausgezahlt? Zu welchem Stichtag? Was ist mit der Partnerin, mit dem Partner? Und wenn man das gemacht hat, dann hat man eine realistische Größenordnung, mit der man überhaupt erst mal rechnen kann. Und dann muss man sich einfach mal die Zeit nehmen, sonst wird das nämlich alles nix. Und dann kriegt man vielleicht ein böses Erwachen und was dann für wen geeignet ist. Ich würde auf jeden Fall eines machen, was Frau Pohlmann in einem anderen Zusammenhang schon gesagt hat: Nichts dabei aber überstürzen. Man kann natürlich mit ETFs, wenn man das möchte, an der Börse was machen. Da gibt es sicherere und weniger sicherere Varianten. Also, da wäre ich schon realistisch und würde da sehr konservativ erst mal mein Geld, wenn ich denn welches habe, anlegen. Aber das erste ist Kassensturz.
[00:19:26.330] - Matthias Bongard
Frau Pohlmann, wie ist das denn, wenn man noch was auf dem Konto liegen hat oder eine kleine Immobilie? Sind das alles Sachen, die mit in die Rente eingerechnet werden oder ist das völlig separiert davon?
[00:19:38.630] - Isabell Pohlmann
Das hat mit der gesetzlichen Rente erst mal gar nichts zu tun. Ich meine, natürlich ist es so eine Frage, wenn ich eine eigene Immobilie habe oder vielleicht in meinem Häuschen lebe, dass man dann natürlich im Alter sich die Mietkosten spart, weil man eben vielleicht „nur“, nur sage ich in Anführungszeichen, aber Sanierungsaufwand hat oder wie auch immer, aber keine regelmäßigen monatlichen Mietzahlungen. Das gehört in diese Budgetplanung mit rein. Für die gesetzliche Rente ist das erst mal außen vor. Und eine Sache würde ich gerne noch ergänzen: Also nichts verkaufen lassen bei der Bank, bei den Versicherern, wo auch immer, was man nicht versteht! Sondern, dass halt wirklich geguckt wird, was ist was? Womit kann ich was anfangen? Ach ja, das sagt mir was... Das ist halt wirklich immer so ein Aspekt, der ist mir auch sehr, sehr wichtig. Halt wirklich zu gucken, ich kaufe nicht die Katze im Sack, sondern ich nehme halt das, was ich verstehe. Und im Zweifel noch mal mehr nachfragen, bevor man da irgendwas unterschreibt.
[00:20:34.970] - Matthias Bongard
Es gibt diesen großen Traum vom „eher aufhören“. Die das finanziell können, stehen auf einer Art Glücksseite. Über die reden wir mal nicht, sondern über die, die sogar sagen: Die Rente reicht nur, wenn ich zusätzlich verdiene. Gibt es da Fallen und Momente, wo sie sagen, da sollte man drauf achten, denn es könnte sein, dass man zusätzlich arbeitet, aber unterm Strich nichts davon hat.
[00:20:57.650] - Isabell Pohlmann
Es ist tatsächlich so, dass es sich lohnt, so zu gucken, wie viel arbeite ich im Alter neben der Rente. Aber erst mal: Da ist eine gute Nachricht. 2023 haben sich die Regeln geändert. Dass es nämlich möglich ist, neben einer vorgezogenen Altersrente so viel dazu zu verdienen, wie man möchte. Es gibt keine Verdienstobergrenze mehr. Früher war das so. Wer mehr als 6.300 € im Jahr verdient hat, dem wurde die Rente gekürzt, wenn man vorzeitig in den Ruhestand gegangen ist. Diese Grenze gibt es nicht mehr, die wurde in Corona-Zeiten schon mal deutlich angehoben. Aber jetzt mittlerweile gibt es die bei der vorzeitigen Altersrente nicht mehr. Und das ist halt wirklich so ein Punkt, dass man sich überlegen kann, ich gehe schon früh vorzeitig in Rente, zum Beispiel mit 63 und arbeite nebenbei weiter. Dann riskiere ich nicht mal mehr, dass mir die Rente gekürzt wird. Was man dann aber noch eben im Blick behalten muss, ist, dass man sagt okay, der Wert von diesem Verdienst, dafür werden eben Steuern und Sozialversicherungsbeiträge fällig. Und da lohnt es sich dann eben schon zu gucken, wie viel mache ich nebenbei und wie viel eben nicht.
[00:21:59.600] - Matthias Bongard
Frau Pohlmann, ich empfehle da gerne auch noch mal Ihren „Finanzplaner 60 plus“, wo Sie unter anderem aufgelistet haben, welche Jobs im Ehrenamt bzw. mit geringen Zahlungen dann auch so Freibeträge besitzen. Als Trainer, als Ausbildungsleiterin. Wie auch immer.
[00:22:15.500] - Isabell Pohlmann
Genau, das ist schon eine Möglichkeit, um einfach neben der Rente ein bisschen weiter unter Menschen zu kommen und natürlich auch noch was Sinnvolles zu tun. Sie sagten es gerade schon, die Fußballtrainer, die die Kinder Mannschaften trainieren, die vielleicht in einem Jugend Café oder in einem Senioren Café mitarbeiten. Da ist es möglich, bis zu 3.000 € im Jahr steuer- und sozialversicherungsfrei zu bekommen. Und wenn man dann noch die Möglichkeit hat, vielleicht so einen Job mit einem Minijob zu kombinieren, dann steigt ja, bleibt noch mehr vom Verdienst steuer- und sozialversicherungsfrei übrig. Und das ist natürlich schon eine attraktive Möglichkeit, um nebenbei rauszukommen und trotzdem eben auch noch das Konto aufzubessern.
[00:22:59.390] - Matthias Bongard
Heißt aber auch, dass man dann im Rentenalter immer noch was mit dem Finanzamt zu tun hat.
[00:23:03.770] - Isabell Pohlmann
Da rutschen immer mehr Rentner tatsächlich in die Pflicht. Früher war es wirklich so: Rentenalter, da war die Anzahl der Rentner, die danach noch eine Steuererklärung machen mussten gering. Aber durch Gesetzesänderungen ist es mittlerweile wirklich so, dass immer mehr Rentner und gerade die jüngeren Rentnerjahrgänge auch in die Pflicht rutschen, beim Finanzamt eben weiter abzurechnen. Andererseits, so dramatisch ist es dann auch nicht, nur weil man dann eine Steuererklärung wirklich noch machen muss, heißt das nicht, dass man dann tatsächlich auch Steuern zahlen muss. Also da gibt es gerade für viele Ruheständler eben auch noch die Möglichkeit, ich sage mal so, weitere Werbungskosten geltend zu machen, oder ich habe gespendet, ich hatte Ausgaben für meine medizinische Versorgung. Das sind alles Posten, die man dann wiederum beim Finanzamt abrechnen kann. Und so rutschen eben doch viele Rentner, die zwar eine Steuererklärung machen müssen, aus der Pflicht. Also Steuern zahlen müssen sie dann nicht unbedingt. Also, da sollte man jetzt auch nicht die große Panik haben, nur weil man vielleicht noch mal die Steuer-Formulare ausfüllen muss.
[00:24:06.870] - Isabell Pohlmann
Da gibt es auch viele Hilfen. Es gibt ein neues Portal: „Einfach Elster“. Da kann man das auch sogar online erledigen. Und das ist gar nicht so kompliziert. Also deswegen: Steuern klingt immer so böse, oder Steuererklärung ist natürlich eine Belastung, klingt erst mal nicht so schön. Aber letztlich muss das nicht die große Katastrophe sein.
[00:24:27.000] - Frank Christian Starke
Wenn ich da noch eins ergänzen darf: Hier hören uns ja auch manche Menschen zu, die noch deutlich von der Rente entfernt sind. Die haben nicht den Nachteil, dass da irgendwann, wenn sie Rentner sind, der gierige Staat auf sie wartet, der die Steuern kassieren will, sondern vorher kann man mehr absetzen von seinen Altersaufwendungen. Das heißt, wer jetzt noch im Beruf ist, kann das machen, was Frau Pohlmann eben auch empfohlen hat. Der kann Beiträge zahlen, zum Beispiel zur gesetzlichen Rentenversicherung. Er kann natürlich auch sich privat vorsorgen und kann mehr absetzen, als das vorher war. Das ist also der Deal: Man kann, während man aktiv berufstätig ist, mehr absetzen und wird dann hinterher besteuert. Den Deal kann man jetzt finden wie man will, nur der geht natürlich nicht auf, wenn man noch berufstätig ist und nichts zurücklegt, dann hat man wirklich einen Nachteil. Wenn man aber rechtzeitig dran denkt, dann ist das durchaus vorteilhaft.
[00:25:17.190] - Matthias Bongard
Wir sind am Ende unserer heutigen Redezeit, haben natürlich noch einige Folgen, in denen wir auch noch was vertiefen können. Wer jetzt zugehört hat und sagt: Wo fange ich an. Was würden Sie beide als Erste-Hilfe-Station, also Erste Hilfe, richtig verstanden verstehen, wie man sich um diesen Wust, der es sein kann, aber nicht muss, kümmert?
[00:25:37.230] - Isabell Pohlmann
Also ich glaube, der erste Gedanke wäre einfach ich suche mir mal meine Unterlagen zusammen: Diesen Überblick zu bekommen, wo stehe ich jetzt und was werde ich voraussichtlich im Ruhestand an finanziellen Möglichkeiten haben? Diese Planung, da kommt keiner drum rum.
[00:25:52.680] - Matthias Bongard
Frank Christian, da ich deine Handynummer nicht rausgebe, was ist bei dir die Anlaufstelle?
[00:25:57.090] - Frank Christian Starke
Ich würde noch empfehlen, eines zu machen: Als Anlaufstelle würde ich die Ehefrau, den Ehemann, den Partner, die Partnerin empfehlen. Dass man sich wirklich mal ehrlich macht und Dinge auch bespricht, die vielleicht nicht so angenehm sind und sagt: Sag mal, wie lange will ich eigentlich noch in die Mühle gehen oder wie lange halte ich es noch aus? Das sind Punkte, wo man wirklich ehrlich zu sich selber sein muss, aber auch ehrlich zu dem, zu der anderen, um dann eben diese realistische Planung, von der Frau Pohlmann gesprochen hat, machen zu können. Und das zweite, was ich machen würde: Telefonnummer, Adresse der Deutschen Rentenversicherung, mal nachschlagen und Konten-Klärung gucken und sich da auch mal einen Beratungstermin geben lassen. Wenn man dann Zahlen auf dem Tisch liegen hat, dann kann man sagen: ja, was können wir uns noch leisten, was nicht. Und das vermeidet dann sicherlich auch manche böse Überraschung.
[00:26:47.940] - Matthias Bongard
Ich danke dem WDR-Wirtschaftsredakteur Frank Christian Starke und ich danke ganz herzlich. Isabell Pohlmann, unter anderem Redakteurin bei der Stiftung Warentest, für die Auskünfte. Lieben Dank dafür und ein paar Tipps zusammengefasst gibt es am Ende unserer heutigen Podcast Folge natürlich auch. Und dafür kommt die Ute.
[00:27:08.760] - Jingle
Die U-Tipps. Für alle, die noch mehr zu diesem Thema wissen wollen. Von und mit Ute Schneider.
[00:27:18.020] - Matthias Bongard
Ein Tipp habe ich ja gerade schon gegeben, nämlich sich mal das Buch von Isabell Pohlmann vorzunehmen. „Finanzplaner 60 plus“. Schöne Übersicht, einfach zu lesen, einfach zu finden das, was man sucht. Aber ich bin ja nicht für die Tipps zuständig.
[00:27:31.400] - Ute Schneider
Ich lege nach, weil sie hat noch drei tolle Tipps gegeben oder Planer geschrieben: Einmal „Finanzplaner Beamte“, einmal „Meine Rente“ oder auch „Finanzplaner Frauen“. Und es lohnt sich wirklich bei der Vorbereitung der Rente da mal rein zu gucken. Es gibt viele Tipps, die man nutzen kann. Vielleicht auch, wie man seine gesetzliche Rentenversicherung noch so ein bisschen aufpolstern kann.
[00:27:51.260] - Matthias Bongard
Muss ich wiederholen, weil es viele nicht tun: die Kontenklärung. Als ich jetzt mal angefangen habe, auch sofort festgestellt, Zack, meine Ausbildungszeit wurde nicht gemeldet, auch wenn der Ausbildungsbetrieb das Gegenteil behauptet. Aber da geht es ja gar nicht um Schuld, sondern die Papiere sollten stimmen. Kontenklärung - zügig und zeitig.
[00:28:08.990] - Ute Schneider
Ja, alle die in der gesetzlichen Rentenversicherung sind, sollten tatsächlich frühzeitig sich drum kümmern. Also am besten hätte man das schon gemacht, so Mitte 40 oder auch Anfang 50. Spätestens jetzt würde ich sagen, sich einfach morgen hinsetzen und Termin besorgen, weil das hilft wirklich. Und oft sind wirklich Zeiten einfach nicht da. Dann ist das gar kein böser Wille, dass der Rentenbescheid nachher gar nicht richtig ist, sondern es fehlen einfach die Zeiten und dann kann die Rentenversicherung das natürlich auch nicht anrechnen.
[00:28:33.980] - Matthias Bongard
Ein Thema, das wir auch gerade schon angesprochen haben, sind die Abzüge. Das, was man nicht so gerne hat von der Rente. Aber es gibt sie. Wie verschaffe ich mir einen Überblick darüber?
[00:28:44.690] - Ute Schneider
Ja, das Schlimme ist Krankenkasse, Pflegeversicherung, das wird auf jeden Fall abgezogen und das sind mal so mindestens 11 %. Und es kann auch noch sein, dass Steuern anfallen. Aber das kommt natürlich darauf an, wie viel Rente du bekommst. Also da vielleicht auch noch mal einen Steuerberater fragen. Oder es gibt auch noch Beratungsstellen von der Lohnsteuer-Hilfe bei Ihnen in der Nähe. Also vielleicht noch mal nachfragen, was da vielleicht auf einen zukommen könnte. Und ganz wichtig auch dran denken, die Rente kommt nicht automatisch. Sie müssen sich da rechtzeitig kümmern. Also mindestens drei Monate Vorlauf brauchen die. Also es geht nicht flott zu sagen hier, ich möchte jetzt morgen die Rente, es braucht ein bisschen Vorlauf. Und da wirklich auch frühzeitig bei der Rentenversicherung Bescheid sagen.
[00:29:22.610] - Matthias Bongard
Finde ich so eine schöne Postkarte gut - mit: sehr geehrte Damen und Herren....
[00:29:26.870] - Ute Schneider
Ich möchte ab morgen in Rente oder so früh wie möglich.
[00:29:29.690] - Matthias Bongard
Grüße aus Barbados. Was kann man denn von der Couch, sprich, wenn man in das Fernsehgerät reinguckt, auch an wertvollen Informationen bekommen?
[00:29:40.430] - Ute Schneider
Also ich habe was gefunden in der Mediathek von der ARD. Da gibt es eine Sendung vom Bayerischen Rundfunk „Von Mehrwert“, so heißt die Sendung, die heißt „Reicht die Rente?“. Und da geht es um zwei Aspekte, die heute auch schon angesprochen wurden. Die in Rente gehen und zum Beispiel weiterarbeiten. Und auch um den Aspekt Betriebsrenten. Zu finden wirklich in der ARD-Mediathek. Und spannend fand ich da, dass man wirklich mal so bei ist, wenn jemand auch in Rente ist und die persönlichen Probleme da vielleicht auch noch mal guckt. Vielleicht findet man sich da wieder. Und zum Hören habe ich natürlich auch noch einen Tipp: Podcast „Sparen mit Finanztest“ auch da gibt es Folgen zum Thema Rente zum Beispiel Zuverdienst zur Rente. Für wen lohnt sich das? Oder auch, wie man die gesetzliche Rente aufstocken kann.
[00:30:24.230] - Matthias Bongard
Früher in Fernsehsendungen gab es den Satz: Halten Sie bitte Papier und Bleistift bereit, um was mitzuschreiben. Das muss man heute nicht mehr. Wo gibt es all unsere Informationen?
[00:30:32.480] - Ute Schneider
Also immerfrei.wdr.de oder gerne auch mal in die Shownotes gehen. Das heißt, dieser Beipackzettel zum Podcast, da finden Sie auch all die Infos, die wir erzählt haben, noch mal zum Nachlesen.
[00:30:42.680] - Matthias Bongard
Ich habe hier Papier und Bleistift und ich schreibe jetzt ganz groß: Danke fürs Zuhören und gerne nächsten Mittwoch wieder. Schreibt man das mit „ie“?
[00:30:58.570] - Ute Schneider
Wir sind Podcast. Ist egal.
[00:31:02.140] - Jingle
Das war immer frei. So geht Rente mit Matthias Bongard. Ein Podcast vom WDR. Mehr Infos gibt es bei immerfrei.wdr.de.
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