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Jetzt läuft: Ernte-Tänze, op. 45 (für Orchester) von Staatsphilharmonie Kosice
Manfred Behrens

Manfred Behrens

Radio, das ist zunächst einmal Stimme. Radio, das ist aber auch die Kunst, die Hörer und Hörerinnen persönlich anzusprechen. Jeder soll meinen: der redet jetzt mit mir. So etwas ist eine Herausforderung – und deshalb arbeite ich gerne für das Radio und besonders für WDR 4. Dort ist das "Leichte" zu Hause, aber auch der "schräge Ton", gelegentlich und meistens am Abend.

Dort hat auch der WDR 4 Soundtrack seinen Platz. Neues und Altes aus Funk, Film und Fernsehen steht auf dem Menü. Also sind die Möglichkeiten unbegrenzt: Unmögliches steht neben Tragischem, Schrilles neben Leisem: Wo gibt es denn eine Sendung, in der die Marx Brothers ihren Unsinn treiben, Robert Mitchum singt, ermordete jüdische Künstler zu hören sind und manchmal sogar Erotisches und Idiotisches auf dem Programm steht.

Was für eine Sendung!

Ich habe die Vorgänger-Sendung "Flimmerkiste" seit über einem Jahrzehnt moderiert und nun den "Soundtrack" - und es scheint nicht so, dass die Themen ausgehen würden.

Sie gehen auch nicht im Fernsehbereich unter, in dem ich auch tätig bin. Im WDR Archiv schlummern Dutzende Filme von mir, zu den unterschiedlichsten Themen: Tunnelmenschen in New York, Das Trauma Vietnam, Manson-Menschensohn, Bilderbuch Niederrhein, Kuba-traumverloren und einiges mehr.

Geboren bin ich im hohen Norden und gelegentlich hört man das an der Stimme. Das ist dann eine kleine Referenz an die Heimat. Das Studium der Theater-Film-und Fernsehwissenschaft, Germanistik und Philosophie hat mich nach Köln verschlagen. Als Kabelhilfe durfte ich bei Fernsehproduktionen dabei sein, das muss wohl der innere Urknall gewesen sein, der mich in diesen Beruf geführt hat.

Der Gang ins Radio-Studio ist immer ein Gang zu Freunden, aber auch zu den unbekannten Menschen am Radiogerät. Es ist schön, Ihnen etwas erzählen zu können.