Mitten in Köln, nah der Hohenzollernbrücke, befindet sich eine unscheinbare Metalltür. Tritt man ein führt eine steile Metalltreppe abwärts zu einer langen, tunnelartigen Konstruktion. Sie hält den Raum für eine Fernwärmepipeline, die seit dem neuen Heizungsgesetz für viele Menschen zu einem Objekt großer Hoffnung geworden ist.
Dieser nur wenigen Menschen zugängliche Ort unter den fließenden Wassermassen des Rheins ist zunächst ein ruhiges Stück (unter-)Erde. Aber nach einer Weile, in der sich das Gehör auf die Umgebung eingestellt hat, entfaltet sich die Akustik dieses besonderen Raums. Ein Rauschen fächert sich auf. Ein unsichtbarer Ventilator in der Ferne, der an und wieder aus geht, erzeugt einen Puls. Die Schallwellen bouncen an den Tunnelwänden entlang.
Klangkünstler Sindelar hat für sein neues Hörstück für das Studio Akustische Kunst tief in die Aufnahmen reingehört, die er an diesem Ort gemacht hat. Bestimmte Aspekte legt er im Nachhinein frei, zoomt mikroskopisch in das Geschehen hinein oder aus ihm heraus, spielt mit Impulsen und musikalisch anmutenden Elementen.
Ob Nessie vielleicht die Form einer Fernwärmepipeline angenommen hat?
Fernwärme | 33:12
Sindelar
Heiz | 14:38
Gregory Büttner
Keine Wärme | 10:04
Asmus Tietchens
Moderation: Ilka Geyer
Redaktion: Markus Heuger