18. November - 22. November: "Kan Ya Makan" von Nesrine
Ihre Eltern stammen aus Algerien, sie selbst ist in Frankreich aufgewachsen, lebte lange im spanischen Valencia und hat momentan in Paris ihr Zuhause gefunden. Auf die Frage „Woher kommst Du?“ antwortet die Cellistin und Sängerin Nesrine Belmokh mit „Seit wann?“. Herkunft ist mehr als nur ein Ort, es ist das Zusammenspiel und Verschmelzen verschiedener Einflüsse, Begegnungen und Erlebnisse. Selbiges gilt auch für Nesrines Musik. Bevor sie klassisches Cello studierte und anschließend im Orchester der Oper von Valencia unter Lorin Maazel und in Daniel Barenboims East-Western Divan Orchestra spielte, begann sie ihre Musiklaufbahn als Sängerin und Mandolinenspielerin in einer arabisch-andalusischen Folkloreband. Später gründete sie ihr eigenes Trio NES, in dem sie Jazz, World und Pop zusammenführte.
Auf ihrem neuen Soloalbum „Kan Ya Makan“, arabisch für „Es war einmal“, erzählt Nesrine ihre Geschichte, von der Kindheit an bis in die Gegenwart. Genau wie sie sich zwischen den verschiedenen Musikkulturen bewusst nicht für eine entscheidet, sondern alle in ihren Kompositionen zusammenbringt, singt sie ihre Texte auf Französisch, Arabisch und Englisch. So ist ein vielschichtiges Album entstanden, das mühelos Grenzen überwindet und gleichzeitig persönlich und intim klingt.
Ein Musiktipp von Sebastian von Haugwitz
Gespielte Titel:
Montag: Kan Ya Makan
Dienstag: Dunia
Mittwoch: Fear
Donnerstag: Bonnie and Clyde
Freitag: Flou
CD-Angaben:
Label: ACT Music + Vision
Bestellnr.: ACT 9986-2
EAN: 0614427998620
4. November - 8. November: "Crescent City Jewels" von Delfeayo Marsalis & Uptown Jazz Orchestra
Die Stadt New Orleans steht für kulturelle Vielfalt und natürlich für eine blühende Musiklandschaft, gerade was den traditionellen Jazz angeht. Bis heute bringt die Stadt im Mississippi-Delta immer wieder Persönlichkeiten hervor, die den Jazz prägen. Die Familie Marsalis ist da natürlich an erster Stelle zu nennen. Delfeayo ist einer von ihnen, er spielt Posaune und hat 2007 sein eigenes Jazzorchester gegründet, um dem lokalen Nachwuchs mehr Spiel- und Auftrittsmöglichkeiten zu bieten. Jetzt ist vom Uptown Jazz Orchestra eine neue CD erschienen: Auf „Crescent City Jewels“ zelebrieren die Musiker, Sänger und Gäste um Delfeayo Marsalis das musikalische Erbe ihrer Stadt, ohne dabei den Bezug zur Moderne zu vernachlässigen. Eine bunte Mischung aus Klassikern sowie neuen und alten Songs voller Energie und Lebensfreude.
Ein Musiktipp von Jörg Heyd
Gespielte Titel:
Montag: Ooh Poo Pah Doo
Dienstag: Exactly Like You
Mittwoch: Basin Street Blues
Donnerstag: Valley Of Prayers
Freitag: I Wish I Knew How It Would Feel to Be Free
CD-Angaben:
Interpret: Delfeayo Marsalis & Uptown Jazz Orchestra
Titel: Crescent City Jewels
Label: Troubadour Jass Records
4. November - 8. November: "Wide Open Space" von Roosmarijn
Es ist nicht gerade das Popinstrument schlechthin, das sich Roosmarijn ausgesucht hat, nämlich eine Bratsche. Aber, dass die Bratsche doch tatsächlich ganz wunderbar in der Popmusik passt, zeigt die niederländische Musikerin schon seit einiger Zeit. Viel braucht sie im Grunde nicht, die Bratsche, ihren Gesang und eine Loop-Station und los geht der Zauber, der in all ihren Songs durchschimmert.
Zärtlich-melancholisch singt sie in "Dear Deer" über die Zerbrechlichkeit des Lebens, eine wahre Hymne des Aufbruchs ist "Outside" und in "Fire walk with me" ermutigt sie introvertierte Menschen dazu, sich auf die innere Kraft zu berufen und keine Angst vor ihr zu haben. Inspiration ist ihr die Natur und so wundert es auch nicht, dass wir das ein oder andere Vögelchen in ihren Songs zu hören bekommen. Ein zauberhaftes Album mit in Bann ziehendem Klangkosmos.
Ein Musiktipp von Julia Spyker.
Gespielte Titel:
Montag: Dear Deer
Dienstag: Outside
Mittwoch: Fire walk with me
Donnerstag: Belonging
Freitag: Taking Time
CD-Angaben:
Wide Open Space von Roosmarijn
Label: Backseat
VÖ. 15.11.
28. Oktober - 31. Oktober: "In The Real World" von Eric Bibb
Im vergangenen Jahr wurde seine Platte "Ridin’" für einen Grammy in der Kategorie "Bestes traditionelles Bluesalbum" nominiert, in diesem April veröffentlichte er den Konzertmitschnitt "Live at the Scala Theater in Stockholm" und gerade ist mit "In The Real World" bereits sein nächstes Studioalbum erschienen: der 73-jährige Sänger, Gitarrist und Songschreiber Eric Bibb ist ein unermüdlicher Geschichtenerzähler in der Tradition der Blues- und Folkmusik, der künstlerische Qualität und Quantität mühelos unter einen Hut bekommt.
Eric Bibb schaut auf seiner klug betitelten neuen Platte "In The Real World" in 15 meist akustisch gespielten Songs wieder aufmerksam auf die Welt um ihn herum, die sich in den über 50 Jahren seiner Karriere nicht wesentlich zum besseren entwickelt hat. Also greift er als moderner Troubadour gesellschaftspolitische Themen auf, bezieht Stellung, beschreibt und kritisiert Missstände und das alles mit einem erstaunlichen und sehr wohltuenden Optimismus.
"Blues ist eine Sprache, die prädestiniert dafür ist, Gefühle und Erfahrungen auszudrücken", erklärt Bibb. "Da ich in meinem Leben weitaus mehr positive als negative Erfahrungen gemacht habe, wäre es unecht von etwas anderem zu singen. Mein Leben war zwar kein Wandeln auf Rosen, aber ich habe eine ziemlich optimistische Natur und ich glaube das hört man auch in meinen Texten."
Ein Musiktipp von Sebastian von Haugwitz
Gespielte Titel:
Montag: Walk Steady On
Dienstag: Everybody’s Got A Right
Mittwoch: Stealin’ Home
Donnerstag: Make A Change (Chains & Free)
CD-Angaben:
Label: Stony Plain Records
Bestellnr.: SPCD 1488
EAN: 0772532148825
21. Oktober - 25. Oktober: "Cunningham / Bird" von Madison Cunningham & Andrew Bird
Als Kulturtechnik ist es nichts Neues: Musikerinnen, die nicht nur Songs von anderen Künstlern covern sondern gleich ganze Alben. Die Flaming Lips zum Beispiel haben ein Album von Pink Floyd gecovert, oder Rufus Wainwright eines von Judy Garland. Gemeinsam haben diese gecoverten Platten, dass sie ziemlich bekannt sind und allseits gute Kritiken bekommen haben.
Ganz anders bei dem neuen Album der beiden Singer-Songwriter Madison Cunningham und Andrew Bird. Auch sie haben ein ganzes Album gecovert: „Buckingham/ Nicks“ heißt es, veröffentlicht 1973 von Lindsay Buckingham und Stevie Nicks – die später als Mitglieder von Fleetwood Mac eine Weltkarriere starteten. Die Platte war kein großer Erfolg.
Und doch ist fast 50 Jahre später Andrew Bird auf die 10 Folksong-Perlen gestoßen und musste die Grammy-Gewinnerin Madison Cunningham nicht lange davon überzeugen, sie neu zu interpretieren. Vor allem mit seiner oft gezupften Geige gibt Bird dem ganzen Album eine ganz eigene Klangfarbe. Warme Sounds treffen auf luftige Arrangements – schlicht und schön.
Ein Musiktipp von Ulrike Kukula
Gespielte Titel:
Montag: Without a leg to stand on
Dienstag: Crying in the night
Mittwoch: Don’t let me down again
Donnerstag: Long distance winner
Freitag: Races are run
CD-Angaben:
Label: Wegawam Music Co & Verve Label Group
14. Oktober - 18. Oktober: "The coldest Man alive" von Peder
Ein Tausendsassa mit dem Hang zum Traurigen. Der Musiker Peder mit seinem neuen Album „The coldest Man alive“.
Unser Album der Woche kommt diese Woche von einem Mann, der wirklich mit allerhand Talenten gesegnet ist. Er nennt sich, wenn er Musik macht nur „Peder“ – mit ganzem Namen heißt er Peder Thomas Pedersen. Nicht, dass der Däne nur Musiker ist, nein er ist auch erfolgreicher Schauspieler, Filmmusikkomponist und Fotograf. Sein erstes Soloalbum 2007 wurde zur traurigsten Platte in Dänemark gewählt und war in der dritten Staffel von „Breaking Bad“ zu hören. Eine wirklich fröhliche Platte ist sein 6. und neuestes Album „The coldest Man alive“ auch nicht, es ist eben in der Ecke des Trip-Hop angesiedelt, sowas wie düstere Tanzmusik habe er im Kopf gehabt, sagt Peder. Düstere Tanzmusik kommt auf jeden Fall ganz gut hin, aber schlechte Laune oder dunkle Gedanken macht das Album keinesfalls.
Gespielte Titel:
Montag: This shiny kind of you
Dienstag: Wallflower
Mittwoch: Fire in my Heart
Donnerstag: The coldest Man alive
Freitag: On Fire
CD-Angaben:
Peder – The coldest Man alive
Label: Lizardshakedown
VÖ: 11.10.2024
07. Oktober - 11. Oktober: "Trumpets of Michel-Ange" von Ibrahim Maalouf
Ibrahim Maalouf ist ein Musiker mit einem sehr weiten Horizont, er gilt als Brückenbauer zwischen Jazz, der arabischen Tradition, der europäischen Klassik und französischem Chanson. Auch auf seinem neuen Album "Trumpets of Michel-Ange" überwindet er Genres, Grenzen und Generationen. Denn alle neun Stücke auf der CD hat Ibrahim Maalouf seinem Vater gewidmet, der als Erfinder der Vierteltontrompete gilt. Dieses Blechblasinstrument ist mit einem zusätzlichen vierten Ventil ausgestattet, mit dem man in der westlichen Musik unüblichen Vierteltöne erzeugen kann. Auf "Trumpets of Michel-Ange" feiert der französisch-libanesische Trompeter zusammen mit seinen Mitstreitern ein farbenfrohes Fest der Fanfaren.
Ein Musiktipp von Jörg Heyd.
Gespielte Titel:
Montag: Fly With Me
Dienstag: Love Anthem
Mittwoch: Timeless
Donnerstag: Stranger
Freitag: Au Revoir
CD-Angaben:
Ibrahim Maalouf: "Trumpets of Michel-Ange"
Erschienen bei Mister Ibé, V2/Bertus
30. September - 04. Oktober: "De Repente Fortaleza" von Dan & Dota
Zwanzig Jahre ist es her, dass die Berliner Musikerin Dota Kehr und der brasilianische Gitarrist und Songwriter Danilo Guilherme gemeinsam das Album „Mittelinselurlaub“ mit jazziger Bossa Nova und abwechselnd portugiesischen und deutschen Texten aufgenommen haben.
Die damals entstandene Freundschaft und musikalische Verbundenheit haben die Distanz über den Atlantik überdauert und schließlich zu einer weiteren Zusammenarbeit geführt: Kehr war Ende 2022 wieder in Brasilien und hat dort gemeinsam mit Guilherme neue Lieder geschrieben und mit weiteren brasilianischen Musikern aufgenommen. Das Ergebnis ist das Album „De Repente Fortaleza“, das mit seiner stimmigen Verknüpfung von Música Popular Brasileira mit Folk, Reggae und Latinfunk wunderbar zwischen Melancholie und Lebensfreude balanciert.
Ein Musiktipp von Sebastian von Haugwitz
Gespielte Titel:
Montag: Andando Por Ai
Dienstag: Alguem
Mittwoch: Como A Luz
Freitag: Uma Nova Historia feat. Chico Cesar
CD-Angaben:
Album: "De Repente Fortaleza" von Dan & Dota
Label: Kleingeldprinzessin Records
EAN: 4251896106680
23. September - 27. September: “Golden Sign” von Meravi
„Autodidaktin im Jazzbereich“ lautet der aktuellste Eintrag im Lebenslauf der Hornistin Merav Goldman, die außerhalb der Klassikwelt unter dem Namen Meravi auftritt.
Die in Israel geborene Musikerin studierte ihr Instrument in Tel Aviv, New York und an der Akademie der Staatskapelle Berlin und spielte u.a. unter Daniel Barenboim und Zubin Metha.
Immer auf der Suche nach neuen musikalischen Betätigungsfeldern fand Meravi in Berlin die Möglichkeit, ihr Horn auch außerhalb des Klassikbetriebes in verschiedenen Jazzensembles einzusetzen.
Jetzt ist sie noch einen Schritt weitergegangen und zeigt auf ihrem in Eigenproduktion aufgenommenen ersten Soloalbum „Golden Sign“ eindrucksvoll, dass für das Waldhorn keinerlei musikalische Genregrenzen gelten. Da schichtet sie Bläserspur auf Bläserspur, spielt darüber Melodiebögen und rhythmische Akzente und singt mehrstimmig dazu während verschiedene Gastschlagzeuger für den Beat sorgen. Das Ergebnis ist Indiepop vom Feinsten mit einem ungewöhnlichen und faszinierenden Sound.
Ein Musiktipp von Sebastian von Haugwitz
Gespielte Titel:
Montag: Golden Sign
Dienstag: Better now than ever
Mittwoch: Connection now
Donnerstag: I get to choose
Freitag: Somewhere else
CD-Angaben:
Album: "Golden Sign" von Meravi
Label: Eigenproduktion / bandcamp
16. September - 20. September: "The Tape Masters Vol. 1 – Library Music" von Peter Thomas Sound Orchester
Peter Thomas gilt nicht nur als einer der wichtigsten, sondern auch als einer der einfallsreichsten Komponisten der Sechziger und Siebziger Jahre: bis zu seinem Tod im Mai 2020 hat er schätzungsweise 700 Kompositionen für Film und Fernsehen geschrieben. Sein bekanntestes Werk ist die Serienmusik zu "Raumpatrouille Orion".
Peter Thomas war ein Soundtüftler par excellence, seine stilistische Bandbreite war riesig: Sie reichte von Schlagerhaftem und Easy Listening über Funk bis hin zu skurrilen Klangexperimenten mit und ohne technische Verstärkung. Ein Fixpunkt war dabei sein variabel besetztes und nach ihm benanntes Orchester, das er in den unterschiedlichsten Kontexten eingesetzt hat. In dieser Woche erscheint eine neue limitierte Schallplatte, für die noch einmal ganz tief im gigantischen Archiv von Peter Thomas gewühlt wurde.
Ein Musiktipp von Jörg Heyd
Gespielte Titel:
Montag: Milky Way
Dienstag: Funky Flower
Mittwoch: Cruising Crooner
Donnerstag: The Real McCoy
Freitag: Evening Air A
CD-Angaben:
Album: "Sound Orchester: The Tape Masters Vol. 1 – Library Music" von Peter Thomas Sound Orchester
Label: Mocambo Records
09. September - 13. September: "SCOTT & LILA" von Scott Hildebrand & Lila Despoix
Er aus Chicago, sie aus Paris. Beide treffen sich musizierend in Berlin. Denn dort ist Scott Hildebrand als Straßenmusiker unterwegs. Auch Lila Despoix macht Straßenmusik, sieht Scott und schließt sich ihm spontan an.Fünf Jahre später erscheint ihr Debütalbum, unser Album der Woche.
Aus einem spontanen Straßenmusikkonzert in Berlin entsteht das Duo Scott & Lila. Sie ziehen los auf Tour durch Europa, das war 2019. 2020 schlägt die Pandemie zu und die beiden Musiker bleiben knapp ein Jahr in einem kleinen Dorf im Dschungel von Sri Lanka. Hier entstehen die meisten Songs des Albums. Musikalisch eine wunderbare Mischung aus Blues, Jazz und französischem Chanson. Die Songs lassen es einem warm ums Herz werden, der Sound ist warm, die Stimmen treten in einen feinen, intimen Dialog und nehmen einen mit in die Welt von Scott & Lila. Es geht um Liebe, Verkopftheit oder auch die positiven Seiten, sich aus einer Beziehung zu lösen. Ganz 17 Songs sind auf dem Album, alle irgendwie aus eine Guss und dennoch wunderbar abwechslungsreich. Eine echte Entdeckung
Ein Musiktipp von Julia Spyker.
Gespielte Titel:
Montag: How Many Miles
Dienstag: Midnight Pie
Mittwoch: In my Head
Donnerstag: Far Away
Freitag: Thunder
CD-Angaben:
Label: Popup Media
02. September - 06. September: "Inner Spirits" von Jan Lundgren & Yamandu Costa
Das Münchener Jazzlabel ACT pflegt eine lange Tradition der Duo-Aufnahmen. "Duo Art" hieß vor zehn Jahren eine Reihe von Veröffentlichungen, auf denen verschiedene Konstellationen dieser Kleinstbesetzung zu hören waren: von zwei Klavieren über Gitarre und Trompete bis zu ungewöhnlicheren Kombinationen wie Akkordeon und Cello.
"Das Duo verkörpert die Essenz dessen, was Jazz ausmacht: Kommunikation.“ beschreibt Labelchef Siggi Loch das Besondere des reduzierten Formats.
Ein Überraschungsmoment kommt hinzu, wenn es eine Besetzung ist, in der verschiedene musikalische Traditionen und kulturelle Hintergründe aufeinandertreffen. So passiert auf der jüngsten Duoproduktion "Inner Spirits" mit dem schwedischen Pianisten Jan Lundgren und dem brasilianischen Gitarristen Yamandu Costa. Die offenkundigen gemeinsamen Nenner der beiden sind Melodie und Harmonie, die jede der vierzehn Kompositionen des Albums prägen. Lundgrens transparente Klavierläufe verbinden sich auf wunderbare Weise mit Costas von lateinamerikanischen Rhythmen geprägten Spiel auf der siebensaitigen Gitarre "violão de sete cordas". Ein perfekt ausgewogenes Zusammenspiel.
Ein Musiktipp von Sebastian von Haugwitz
Gespielte Titel:
Montag: Para Aprender A Amar
Dienstag: Hannah
Mittwoch: Diplomata
Donnerstag: Fresu
Freitag: Garoto
CD-Angaben:
Label: ACT Music + Vision
Bestellnr.: ACT 9990-2
EAN: 614427999023
26. August bis 30. August: "Good Grief" von Hugh Coltman
Früher oder später trifft es uns alle: wir werden älter. Mit allem, was dazu gehört. Geliebte Menschen werden krank, sterben gar. Und immer mehr hat man das Gefühl, dass die Zeit immer schneller vergeht. Gleichzeitig blickt man zurück – hat man vielleicht Chancen im Leben verpasst, hätte man andere Entscheidungen treffen sollen?
Der 52-jährige britische Musiker Hugh Coltman war an genau diesem Punkt im Leben angekommen. Und hat seine Gefühle, Ängste und Hoffnungen in Musik übersetzt. Mit poetischen Texten und zerbrechlichen Songs, die zwischen Folk, Blues und Pop changieren. Wenn Gitarre und Mundharmonika auf Hugh Coltmans klare Stimme treffen, wird immer gute Musik daraus.
Ein Musiktipp von Ulrike Kukula.
Gespielte Titel:
Montag: Man up
Dienstag: Maybe I’m afraid
Mittwoch: Red T-Shirt
Donnerstag: Midlife Crisis
Freitag: Keyboard Warriors
CD-Angaben:
Album: "Good Grief" von Hugh Coltman
Label: Sony
19. August bis 23. August: "Frankie & Johnny" von Dr. John
Vor fünf Jahren starb in seiner Heimatstadt New Orleans der Pianist und Sänger Malcolm John Rebennack Jr. im Alter von 77 Jahren. Mit ihm verlor die Stadt und die Jazz- und Blueswelt eine ihrer prominentesten und schillerndsten Persönlichkeiten. Als "Dr. John" oder seinem Alter Ego "The Night Tripper" brachte er die mystische Voodootradition der amerikanischen Südstaaten auf die Bühne, gekleidet in bunten Umhängen, mit wildem Kopfschmuck aus Federn, Knochen und Perlen und schwarzen Kerzen und Totenschädeln auf seinem Klavier. Musikalisch entwickelte er ein psychedelisches Gemisch aus Blues, Funk, Rock und Jazz mit kreolischen, afrikanischen und indigenen Rhythmen, mit dem er dem New-Orleans-Sound in den späten 60er und 70er Jahren einen neuen Anstrich verpasste.
Anfang der 80er Jahre spielte Dr. John zwei Soloplatten ein, auf denen er unbegleitet traditionellen Boogie-Woogie und New Orleans Jazz- und Bluesnummern spielte – pur, konzentriert, teilweise haarsträubend schnell und mit der Autorität des Authentischen. Aus dieser Phase stammen neun bis jetzt unveröffentlichte Aufnahmen, die gerade unter dem Titel "Frankie & Johnny" posthum erschienen sind. Zweimal erklingt seine herrlich knarzige Stimme, ansonsten bietet das Album mitreißenden instrumentalen Boogie in Reinform und macht noch einmal deutlich, was für ein meisterhafter Pianist und Komponist Dr. John war.
Ein Musiktipp von Sebastian von Haugwitz.
Gespielte Titel:
Montag: Frankie & Johnny
Dienstag: Hobo Blues
Mittwoch: Conundrum
Donnerstag: Boll Weevil
Freitag: The Ponchar Train
CD-Angaben:
Album: “Frankie & Johnny” von Dr. John
Label: Sundazed Music
EAN: 090771566027