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Mit der Hexe nach innen: Alessandro Cortini "Strega A/V"

Im Juni 23 hat Alessandro Cortini im Rahmen des Festivals Blaues Rauschen in der Aula der Folkwang Hochschule in Essen ein Konzert mit zwei seiner selbst entwickelten Strega-Synthesizer gespielt. Eine vielschichtige, hoch repetitive Reise nach innen.

Alessandro Cortini ist bekannt geworden als live Gitarrist, Bassist und Keyboarder des one-man-Projekts Nine Inch Nails von Trent Reznor. Solo schöpft er aus dem Potential der synthetischen Klangerzeugung und hat in der Vergangenheit die Klangwelten diverser Synthesizer erforscht, u.a. Waldorf Quantum und Waldorf Iridium. Aktuell ist neben einem Synclavier, das er in seiner Garage wieder auf Vordermann bringt, die Strega (italienisch für "Hexe") der leuchtende Stern auf seiner Synthie-Palette. Die Strega ist ein halbmodularer Synthesizer, den Cortini in Zusammenarbeit mit Tony Rolando entwickelt hat - einem Design-Autodidakten und ehemaligen Moog-Mitarbeiter, der 2008 das in Modularsynthiekreisen gehypte Unternehmen Make Noise gegründet hat. Zwar kann Cortini mit Synthies auch hervorragend Noise, aber er produziert nicht erst seit der Strega auch sehr dichte, langsam fortschreitende, hoch repetitive Stücke, die durch ihren vielstimmigen Zusammenklang eine enorme emotionale Wirkung entfalten. Die Performance beim Festival Blaues Rauschen 2023 ist hervorgegangen aus Cortinis erster ortsspezifischer Soundinstallation „Nati Infiniti“, die er beim Sonar Festival 2022 in einem vierstöckigen ehemaligen Fabrikgebäude in Lissabon mit vier Stregas eingerichtet hat. Aktuell spielt er die stage-Version von „Nati Infiniti“ bei Konzerten quer durch Europa und Nordamerika, brilliant komplettiert durch mikroskopische Livevisuals von Licht- und Videokünstler Marco Ciceri.