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Afghanistan 1974 - Roma-Musiker aus Herat

SoundWorld Hindukush – 13.10.2015

Musik: Afghanistan 1974

Stand: 18.08.2015, 15:24 Uhr

Im Mittelpunkt steht eine Reise des jungen Musikforschers Jan Reichow im Auftrag der Abteilung Volksmusik beim WDR, deren Leitung er später lange innehatte, vor mehr als 41 Jahren. Heute gehören die rund 200 Aufnahmen, die er damals mitbrachte, zum kulturellen Schatz des afghanischen Volkes.

Afghanistan hatte gerade die Monarchie abgeschafft. Der erste Präsident, Mohammed Daoud Khan, erwies sich jedoch zunehmend als autoritär, so dass viele der großen Hoffnungen bald schwanden. Aber noch nichts ließ damals die Schrecken ahnen, die das Land bald heimsuchen sollten. Dem Terror der Taliban-Miliz später fielen auch viele der Musiker zum Opfer, die Jan Reichow 1974 aufgenommen hatte.

Seit rund 100 Jahren unterhält Deutschland enge Beziehungen zu Afghanistan. Da der erste Kontakt ein Schlag ins Wasser war (die so genannte Niedermayer-Hentig-Geheimexpedition sollte Emir Habibullah dazu bewegen, auf Seiten Deutschlands in den Krieg gegen Britisch-Indien zu ziehen), kam das deutsche Kaiserreich 1916 dem Emir entgegen und erkannte die Unabhängigkeit Afghanistans an. Deutschen Diplomaten, Militärs und Wissenschaftlern am Hindukusch folgten später unter anderem auch Musikethnologen und Hippies: 1966 und 1968 unternahm der bayerische Volksmusikforscher Felix Hoerburger Aufnahmereisen, gut zehn Jahre später gab es ein deutsch-afghanisches Musikertreffen, und die Münchener Gruppe Embryo machte auf ihrer Reise vom Krautrock zur Weltmusik Station in Kabul. Heute ist es vor allem die Hochschule für Musik in Weimar, die durch Projekte vor Ort und in Zusammenarbeit mit afghanischen Musikern die traditionelle Kultur des Landes am Leben erhält.

Autor: Bernhard Hanneken

Redaktion: Werner Fuhr

Afghanistan 1974 - Mazar-e-Sharif, Zurna & Dhol

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