WDR 3 Werkbetrachtung: Peter Tschaikowskys "Pathétique"
Die "Pathétique" ist eine Sinfonie mit den Zügen eines Requiems. Sie ist ein Abschiedswerk, mit einem langsamen, getragenen Satz am Ende. Peter Tschaikowsky betrachtete die 6. Sinfonie als "Schlußstein meines ganzen Schaffens". Der Dirigent David Marlow zeigt den Trauercharakter dieser Musik.
Was genau zum Tod Peter Tschaikowskys geführt hat, ist bis heute nicht geklärt. Ob es eine Infektion mit Cholera war oder das Todesurteil eines "Ehrengerichts" aufgrund seiner Homosexualität - Theorien gibt es dazu viele. Die Sinfonie habe ein Programm "das allen ein Rätsel bleiben soll", schreibt der Komponist seinem Neffen Juri Dawydow, dem das Werk gewidmet ist.
Auch die Form der 6. Sinfonie in h-moll, op. 74 unterscheidet sich von anderen Sinfonien. Der vierte und letzte Satz steht nicht wie sonst üblich im schnellen "Allegro" oder "Vivace", sondern ist ein "Adagio lamentoso". Es spiegelt die Seele des russischen Komponisten und zeigt am deutlichsten den Requiem-Charakter des Werkes.
Auch ohne biographische Spekulationen, lässt sich der Charakter des "Seelengemäldes" an den vier Sätzen der h-Moll-Sinfonie von Peter Tschaikowsky aufzeigen. Der Dirigent David Marlow hat eigens dafür mit dem WDR Sinfonieorchester Köln Schlüsselstellen aus dem Werk eingespielt. Anhand derer zeigt er, was Tschaikowskys sinfonisches Vermächtnis prägt: Zuversicht, Tatendrang, Liebe, Zerstörung und schließlich Ersterben.
Eine Collage von Matthias Sakowski
Redaktion: Eva Küllmer